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Falsche Zitate in wirtschaftsfeindlichem WiWo-Artikel



Ich hatte debate@lists.fitug.de in CC, aber es scheint hier nicht
angekommen zu sein, daher noch ein Versuch:

----- Forwarded message from PILCH Hartmut <phm@a2e.de> -----

To: silke.wettach@wiwo.de
Date: Sun, 26 Jun 2005 11:34:27 +0200 (CEST)
From: PILCH Hartmut <phm@a2e.de>
Cc: redaktion@wiwo.de
Subject: Falsche Zitate in wirtschaftsfeindlichem WiWo-Artikel

Sehr geehrte Frau Wettach,
Sehr geehrte Wirtschaftswoche-Redaktion,

In Ihrem Artikel

  http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/125/id/117048/fm/0/SH/0/depot/0/index.html

schreiben Sie

  [...] vermischt sich in dieser Debatte Globalisierungskritik mit
  wirtschaftsfeindlicher  Ideologie.
  "Patente sind Diebstahl" tönt etwa Hartmut Pilch [...]

Woher haben Sie das Zitat, das Sie mir zuschreiben?

Die Behauptung, Patente seien Diebstahl, ist falsch und stammt weder
von mir noch vom FFII.

Richtig wäre die Aussage: "Softwarepatente sind eine Form des
Diebstahls von geistigem Eigentum".  Aber auch das gehört nicht in
einen Kontext von "Globalisierungskritik".  Dem unversierten Leser
müsste vorher erklärt werden, dass das "geistige Eigentum" im Bereich
der Software durch Urheberrecht und andere Mechanismen geschaffen
und hinreichend wirksam geschützt wird, s.

	http://swpat.ffii.org/analyse/kopie/index.de.html

"Tönen" ist leider eine nur allzu treffende Umschreibung für den
Schreibstil des ZVEI und seiner PR-Agentur, an deren millionenschwerer
wirtschaftsfeindlicher Desinformationskampagne Sie nun offenbar
mitwirken.  Wir halten das Eintreten für sinnlose Regulierung zu
Lasten der funktionierenden marktwirtschaftlichen Mechanismen der
Innovation jedenfalls für wirtschaftsfeindlich.  Die große Mehrheit
der Unternehmer in Deutschland ist da unserer Meinung.

Sie mögen es trotzdem für "klar" halten, dass Firmen wie Sennheiser
mehr Patente zum Schutz gegen die Gelbe Gefahr brauchen, als das
Europaparlament ihnen zugestehen will.

Wenn Sie nicht nur den ZVEI sondern auch ein paar
Wirtschaftswissenschaftler dazu befragt hätten, hätten Sie u.U. ganz
andere Antworten bekommen.  Es gibt keine einzige seriöse Studie, die
den Nutzen von Softwarepatenten für die Volkswirtschaft belegt, und
viele, die das Gegenteil belegen, ja z.T. recht akribisch nachweisen

	http://swpat.ffii.org/archiv/spiegel/wirkung.de.html

was anhand der weitgehend offensichtlichen Unsinnigkeit der erteilten
Patente 

	http://swpat.ffii.org/patente/index.de.html
	http://gauss.ffii.org/

eigentlich keines Nachweises mehr bedarf.

Gegenteilige Behauptungen aufzustellen, ohne sich die Mühe dieser
Recherche zu machen, das würde ich als "Tönen" bezeichnen.
 
Sie fügen m.E. mit Artikeln dieser Art der deutschen Wirtschaft und
dem Ansehen der Presse in Deutschland nachhaltigen Schaden zu.  Falls
die Entscheidung im Europäischen Parlament in dem von Ihnen für
"wirtschaftsfreundlich" gehaltenen Sinne verläuft, werden sich die von
sinnlosen Monopolansprüchen geplagten Unternehmen aller Größen auf
Jahre hinweg immer wieder bei der "Wirtschaftswoche" bedanken.

Angesichts der unbegründeten Schmähungen und falschen
Tatsachenbehauptungen in Ihrem Artikel halte ich es als Nicht-Jurist
auch nicht für ausgeschlossen, dass die Mehrheit der Geschädigten Sie
vor Gericht zum Schadensersatz heranziehen kann.  Das wäre sicherlich
eine Prüfung wert.  Es gibt zwar kein Marktversagen im Bereich des
Geistigen Eigentums der Software, aber es gibt wohl ein Versagen
unseres Medienwesens gegenüber Maulwürfen, die sich mit teuren
Kampagnen redaktionelle Beiträge in angesehenen Zeitschriften kaufen,
um sich zu Lasten der Allgemeinheit staatlich gewährte Pfründe zu
sichern.

Ich möchte Sie jedenfalls bitten, das falsche Zitat zu entfernen, und
nach Wegen der Wiedergutmachung zu suchen.

Wir veranstalten am Mittwoch in Brüssel eine Pressekonferenz zum Thema

    http://www.wirtschaftliche-mehrheit.de/konf050629/

die Ihnen dazu einige Aufhänger geben könnte.

Wir wären auch bereit, einen Ihnen Artikel zu liefern, der --
selbstverständlich globalisierungs- und wirtschaftsfreundlicher Sicht
-- Ihren Lesern erklärt, was hier auf dem Spiel steht.

Vielen Dank

--
Hartmut Pilch, FFII.org, Büro München +498918979927, Brüssel +3227396262
Innovation statt Monopolschutz!  http://www.wirtschaftliche-mehrheit.de/



    













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