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Re: Berufung Voss ./. T-Online (Vorratsspeicherung), Termin fuerEntscheidungsverkuendung



Hallo,

Gert Doering schrieb/wrote (28.01.2006 15:50):

bzw. ich finde dynamische IPs alleine bereits eine Entwicklung
in eine sinnlose Richtung, und kaeme niemals auf die Idee, fuer meinen
Internetzugang so etwas zu verwenden.
T-Online hat sich dazu im hier diskutierten Verfahren wie folgt geäußert:

"[...]
Die IP-Adressen werden vor diesem Hintergrund als dynamisch bezeichnet, weil sie dem Kunden nur für die Dauer einer Verbindung zugeteilt und nach dem Ende der Verbindung wieder freigegeben und dem nächsten Kunden zugeteilt werden. Die dynamischen IP-Adressen bilden damit das Gegenteil der so genannten statischen IP-Adressen, bei denen eine bestimmte Nummer dauerhaft einem Computer zugeteilt wird. Grund für die Verwendung dynamischer IP-Adressen ist die mit der Verbreitung des Internets verbundene Verknappung von IP-Adressen und der Schutz der Benutzer. Die Vergabe dynamischer IP-Adressen erfolgt bei jeder Einwahl nach, für Außenstehende nicht reproduzierbaren, Kriterien. Deswegen kann die zuzuteilende IP-Adressen nicht 'vorhergesagt' werden und es können somit keine zielgerichteten Angriffe (z.B. Hacking, Ausspähen von Daten) über mehrere Einwahlsessions auf einen bestimmten Kunden durchgeführt werden. Im Fall von statischen IP-Adressen ist die Gefahr von zielgerichteten Angriffen gegen einzelne Benutzer signifikant höher.
[...]"

(Berufungsbegründung der T-Online AG im hier diskutierten Rechtsstreit Voss ./. T-Online, datiert mit dem 5. Oktober 2005, Seite 7)


T-Online hat hier m. E. Recht. Auch ich halte dynamische IP-Adressen für für die Masse der Internet-NutzerInnen wesentlich geeigneter als statische IP-Adressen:

- Bei vielen Angriffen macht es die dynamisch vergebene IP leicht, sich dem Angriff zu entziehen. (Nämlich immer dann, wenn es der AngreiferIn noch nicht gelungen ist, bei mir eine Software zu installieren, die meine jeweils aktuelle IP meldet.)

- Die dynamisch vergebene IP gewährleistet eine (relativ geringe, aber für die meisten Fälle ausreichende) Anonymität ohne besonderen Aufwand. Ich kann z. B. Webseiten besuchen, ohne von der BetreiberIn trivial per Whois identifizierbar zu sein.

- Für Serverdienste gibt es DynDNS und vergleichbare Dienste.

Gruß


Holger

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GPG-Fingerprint 2006: 5A20 F1EB EB35 4B4D 3B56 75CF DF47 2C3C F1C4 BA1E

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