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Re: [Debate]FWD: Länder befürworten Durchleuchtung des Kommunikationsverhaltens der gesamten Bevölkerung



Peter Ross schrieb:

> So hat eine kleine militant eingestellte Minderheit, die zu diesem Zwecke 
> von ueberall her angekarrt kommt, Demonstrationen "lokaler" Buerger (wie 
> z.B. meiner Eltern) unmoeglich gemacht. Sie werden eben nach Mohr & Co. 
> unter dem Motto "Mitgegangen, mitgefangen" zu Mittaetern gestempelt.

Das ist so nicht zutreffend. Es fehlt an jeder Form der Ab- und
Ausgrenzung. Würden die Veranstalter diese "kleine militant
eingestellte Minderheit" wirklich als Problemfall sehen, mit deren
Methoden nicht identifizieren können und ablehnen, so würde man sie
eben nicht beteiligen, man würde sie ausgrenzen und sich von ihnen
absetzen, man würde durch eigene Ordner und durch polizeiliche Hilfe
ihre Teilnahme an der Veranstaltung zu verhindern suchen, man würde
die polizeilichen Ermittlungen unterstützen und den Rückzug von
Gewalttätern hinter friedliche Demonstranten zu verhindern suchen.

Nur tut man das alles nicht. Im Gegenteil. Man beteiligt diese Gruppen
gleichberechtigt an der Planung und am Ablauf, man lädt sie ein, man
bietet ihnen Deckung und verhindert den polizeilichen Zugriff, man
sorgt für Verstecke und Rückzugsräume in den eigenen Lagern, man denkt
gar nicht an eine Kooperation mit den "Bullenschweinen" des
"Unterdrückungsregimes", man solidarisiert sich lieber und findet die
Ursache darin in staatlicher Provokation. Ist ja auch klar - wenn
demonstriert wird und Gewalttaten zu befürchten sind, hat die Polizei
sich gefälligst fernzuhalten, denn es ist völlig nachvollziehbar, daß
beim Anblick von Polizeibeamten randaliert wird, auch wenn es nur ein
Streifenwagen der Verkehrspolizei ist. Außerdem handelt es sich
ohnehin nur um eine Minderheit, die von maskierten Polizisten
aufgehetzt wurde, vielleicht sogar ausschließlich um maskierte
Polizisten, usw. usf.

Bedrückend daran ist eigentlich nur, dass eine solch eigenartige Sicht
auf die Welt, die ja kein Spezifikum des linken Randes ist, sondern
sich bei den Kollegen von rechtsaußen ("es gab nie Gaskammern")
genauso darstellt - bis hin zu den "Argumentations"strukturen, in
beiden Fällen überraschend gläubige Aufnahme findet. Leider scheint
man nur zu gerne jede Bestätigung der eigenen Ansichten allein deshalb
schon als Wahrheit aufzufassen.

-thh
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