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Re: [Debate]FWD: Länder befürworten Durchleuchtung des Kommunikationsverhaltens der gesamten Bevölkerung



Hi Thomas,

On Thu, 14 Jun 2007, Thomas Hochstein wrote:

> Peter Ross schrieb:
> 
> > So hat eine kleine militant eingestellte Minderheit, die zu diesem Zwecke 
> > von ueberall her angekarrt kommt, Demonstrationen "lokaler" Buerger (wie 
> > z.B. meiner Eltern) unmoeglich gemacht. Sie werden eben nach Mohr & Co. 
> > unter dem Motto "Mitgegangen, mitgefangen" zu Mittaetern gestempelt.
> 
> Das ist so nicht zutreffend. Es fehlt an jeder Form der Ab- und
> Ausgrenzung. Würden die Veranstalter diese "kleine militant
> eingestellte Minderheit" wirklich als Problemfall sehen, mit deren
> Methoden nicht identifizieren können und ablehnen, so würde man sie
> eben nicht beteiligen, man würde sie ausgrenzen und sich von ihnen
> absetzen, man würde durch eigene Ordner und durch polizeiliche Hilfe
> ihre Teilnahme an der Veranstaltung zu verhindern suchen, man würde
> die polizeilichen Ermittlungen unterstützen und den Rückzug von
> Gewalttätern hinter friedliche Demonstranten zu verhindern suchen.

"Man" Wer ist das? Meine Eltern z.B. sicherlich nicht.

Es gibt neben den Vereinnahmern eine nicht geringe Zahl von Buergern, die 
gar nicht zu Wort kommen koennen.

Sie kommen z.B. in Deiner Argumentation nicht vor.

Wenn in Melbourne 100 000 Leute auf die Strasse gehen, dann eben gemeinsam 
im Konsens, dass man sich ausdruecken moechte, mit Respekt anderen 
gegenueber - den Mitmarschierern, den Sicherheitskraeften und dem 
politischen Gegner gegenueber.

Dagegen ist in Deutschland Protest in den letzten Jahren mehr und mehr von 
Kreaften vereinnahmt worden, die zur Polarisierung - und auch zur Gewalt - 
beitragen.

Ich war in Rostock nahe des Stadthafens (nicht Heiligendamm, btw) nicht 
dabei, kenne nur Berichte von Freunden, die in den anliegenden Strassen 
nahe des Stadthafens wohnten, wo die Ausschreitungen stattfanden. Deren 
Berichte, und auch die Bilder, die ich gesehen habe, lassen auf eine 
Anzahl von Demonstranten schliessen, die nicht unbedingt friedensbewegt zu 
nennen sind. Dabei ist die Statistik nicht unbedingt das alles 
Entscheidende. Da traue sowieso keiner, die du nicht selbst gefaelscht 
hast.

Ich habe downunder etwas wiederentdeckt, was ich zuletzt am Ende der 
DDR-Zeit oder kurz danach auf DT64-Demos erlebt habe - eine 
Meinungsaeusserung, die in einer friedlichen Atmosphaere moeglich ist.

Gruss
Peter
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