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Pressemitteilung von Joerg Tauss zur Kryptographie (fwd)




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From: Tauss@mdb5.bn.eunet.de (Joerg Tauss, MdB)
Newsgroups: de.soc.netzwesen,de.soc.datenschutz,de.org.politik.spd
Subject: Pressemitteilung von Joerg Tauss zur Kryptographie
Followup-To: de.soc.netzwesen
Date: Thu, 27 Jun 1996 14:16:01 GMT
Organization: Deutscher Bundestag
Lines: 58
Distribution: world
Message-ID: <4qu523$7o1@news.Dortmund.Germany.EU.net>
NNTP-Posting-Host: peu-32.bn.eunet.de
X-Newsreader: Forte Free Agent 1.0.82
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[F'up2 dsn]

Pressemitteilung 

Kryptographie ist unverzichtbar in der Informationsgesellschaft


Zu Erwaegungen innerhalb der Bundesregierung, elektronische
Verschluesselungsverfahren (Kryptographie) einschraenken oder gar
verbieten zu wollen, erklaert heute der Bundestagsabgeordnete Joerg
Tauss (SPD) in Darmstadt anlaesslich der Tagung "Rechtliche
Gestaltung der Informationstechnik" der SEL/Alcatel-Stiftung:

Datensicherheit ist neben einer technischen Infrastruktur
unmittelbare Voraussetzung fuer jede Weiterentwicklung der
Informationsgesellschaft.

Eine Beschraenkung oder gar ein Verbot von Kryptographie wuerde
jegliches Vertrauen in die Nutzung der "Datenautobahn" zerstoeren.
Dies gelte  auch unter dem Gesichtspunkt, dass zu befuerchten ist,
dass sich auch kriminelle Elemente, wie heute schon der Telefonnetze
und oeffentlicher Strassen etc., anonym der Datenhighways bedienen
koennten.

Eine Verhinderung von Kryptographie aus Furcht vor Kriminalitaet sei
aber schon technisch nicht machbar und rechtlich nicht durchsetzbar,
allenfalls eine Scheinloesung in Verbindung mit rein symbolischem
Recht.

Eine solche Entwicklung wuerde ganz im Gegenteil die Kriminalitaet in
den Datennetzen ueberhaupt erst foerdern.

Ein unsicherer Datenaustausch ohne den Einsatz unterschiedlichster
kryptographischer Verfahren koennte sogar dem Techno-Terrorismus bei
kuenftig noch weiter verstaerkten Computereinsatz in allen Bereichen
der Gesellschaft Tuer und Tor oeffnen.

Bei nicht vorhandener Datensicherheit seien dann auch Anschlaege auf
die oeffentliche Sicherheit, z.B. auf die elektronische Steuerung von
Kraftwerken oder Verkehrsnavigationssystemen, denkbar.

Auch Manipulationen von Patientendaten bis hin zu lebensgefaehrlichen
Anschlaegen auf die Patienten selbst, sind nur ein weiteres Beispiel
fuer moegliche Folgen bei nicht ausreichender Datensicherheit.

Moeglich seien auch alle weiteren kriminellen Rechtsverstoesse dort,
wo es - wie im elektronischen Geschaeftsverkehr - auf Vertraulichkeit
bei der Uebermittlung und Verarbeitung von Daten ankommt.

Von daher ist zur Herstellung von Datensicherheit die
uneingeschraenkte Zulassung der Anwendung teilnehmerautonomer
kryptographischer Verfahren unabdingbar.
-- 
Joerg Tauss, MdB, Bundeshaus, 53113 Bonn
Tauss@mdb5.bn.eunet.de
Tel.: + 49 - 228 - 1687639
Fax:  + 49 - 228 - 1686639


--
Hubert Weikert   DB1MQ  weikert@cube.net
CIS: 100034,374  weikert@muninn.cube.net