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Re: rueckwirkende nichtigkeit einer digitalen unterschrift



Ich habe gelesen:

>In dem Gesetz steht schliesslich auch, dass per Verordnung festgelegt
>werden muss, wie lange eine digitale Unterschrift gueltig bleibt.
>Ein deutliches Zeichen dafuer, dass nur Vertraege mit kurzen
>Laufzeiten unter das Gesetz fallen sollen.
>Damit werden irgendwie schon Vertraege pauschal ungueltig erklaert,
>aber nicht rueckwirkend.
>Die Anwendungsgebiete digitaler Unterschriften werden jedenfalls
>sehr beschraenkt bleiben, auch deshalb sehe ich keinen Grund fuer 
>uebermaessige Paranoia.

Na, da bin ich aber beruhigt. Und ich dachte schon, Homebanking und
aehnliche Anwendungen seien risikobehaftet. Wie schoen, dass es de fakto
nichts macht, wenn die Banken saemtliche Haftungen auf ihre Kunden
abwaelzen. Oder habe ich da etwas missverstanden und deshalb dennoch Grund
zu einer "uebermaessigen Paranoia"?

Ich habe die Rechtschreib- und Grammatikfehler zwecks Verbesserung der
Lesbarkeit des gequoteten Textes korrigiert. Ich musste den Zeichensalat
leider zweimal lesen und anschliessend korrigieren, um ueberhaupt zu
kapieren, was gemeint sein koennte, auch wenn es mich inzwischen davor
schaudert, mit dem Autor obiger Zeilen diesen kopfschmerzigen Dialog zu
seinem Lieblingsthema zu fuehren. Aber im Interesse aller neuen Leser fasse
ich zusammen, was auf der Kryptoliste bereits hinreichend deutlich wurde.
Rolf Weber ist ein Liebhaber des BSI, der grundsaetzlich davor warnt, die
Kompetenz und die Entscheidungen dieser Behoerde in Zweifel zu ziehen. Das
betrifft natuerlich auch die Aktivitaeten des BSI im Bereich der
elektronischen Unterschriften. Weil das BSI "davon was versteht", sind
Zweifel an der Gueltigkeit elektronischer Unterschriften allenfalls auf
"uebermaessige Paranoia" zurueckzufuehren, keinesfalls aber auf berechtigte
Bedenken der eventuell kuenftig Geleimten. Rolf Weber hat viel Vertrauen in
den Staat und seine Dienste. Und er hat noch mehr Zeit. Auf der Kryptoliste
dominiert er inzwischen jede Debatte mit durchschnittlich fuenf Einsendungen
pro Tag. Das fuehrt inzwischen dazu, dass es eine regelrechte Welle von
Abmeldungen auf dieser Liste gibt, obwohl der Themenkomplex sehr wichtig ist
und eine Menge Leute betrifft. Ich komme langsam in die Versuchung, zu
glauben, dass hier ein Konzept zum Tragen kommt.

Schritt 1: Widerspreche Leuten, die Bedenken haben und sage, BND, BSI und
Co. sind "ja gar nicht so."

Schritt 2: Ertraenke jeden Widerspruch in einem babylonischen
Begriffswirrwarr. Default: "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun,
deine Argumente ziehen nicht."

Schritt 3: Muenze die Diskussion um TKG, elektronische Unterschriften etc.
in eher nebengleisige technische Debatten um, die wiederum erstens jeden
Zweifel an der Korrektheit dieser Gesetze und Verordnungen beiseite wischen
und zweitens deren Umsetzung eroertern sollen.

Damit sind wir da, wo ich niemals hin will. Mir geht es bei den ganzen
Debatten darum, Schaden abzuwenden und meine Rechte zu wahren. Das geht, um
beim Beispiel der elektronischen Unterschrift zu bleiben, wahrscheinlich
nur, wenn man grundsaetzlich auf solche Unterzeichnungen verzichtet. Aber
wuerde ich naiv auf den Meister Weber hoeren, dann koennte ich mich jetzt
beruhigt wieder hinlegen.

Holger