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SPD-Medienpolitiker fordert "Internet-Führerschein"



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Freitag, 2. August 1996

SPD-Medienpolitiker fordert "Internet-Fðhrerschein"

Bonn (krz) - Der SPD-Medienpolitiker Siegmar Mosdorf hat einen
"Internet-Fðrerschein" fðr Schðler gefordet. "Nur wenn ausreichende
Medienkompetenz vor allem bei jungen Menschen erlangt wird, kênnen die
Chancen in der Informationsgesellschaft umfassend genutzt werden," sagte
Mosdorf, der auch Vorsitzender der Enquetekommission "Zukunft der Medien"
des Bundestages ist, heute vor Journalisten in Bonn.

Vêllig unbðrokratisch sollten 15j¢hrige ihre F¢higkeiten im Umgang mit dem
Zukunftsmedium unter Beweis stellen kênnen. Voraussetzung dazu sei eine
umfassende Ausstattung der Schulen. Das Projekt "Schule ans Netz" der
Telekom in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsministerium sei nicht mehr
als ein erster Schritt in die richtige Richtung. Von 43 000 Schulen seien
bisher erst 400 ans Internet angeschlossen. 6 000 Schulen h¢tten Antr¢ge fðr
Unterstðtzung aus dem Projekt gestellt, aber nur 3 500 von ihnen kênnten
positiv beschieden werden.

"Die Medienlandschaft formuliert sich neu", betonte Mosdorf. "Noch nie gab
es so viele Mega-Zusammenschlðsse." Der SPD-Politiker sah in der
Riesenkonzentration von Unternehmen eine Gefahr fðr die demokratische
Kultur. "Meinungsfreiheit und freie Medien sind der Augapfel der Demokratie.
Wer diesen Augapfel gef¢hrdet, gef¢hrdet die Demokratie", sagte Mosdorf und
verwies darauf, da± der êffentlich-rechtliche Rundfunk eine unverzichtbare
S¢ule des Systems freier Medien sei. Gleichzeitig warnte der SPD-Politiker
aber davor, die Handlungsf¢higkeit deutscher Medienh¢user im internationalen
Wettbewerb zu gef¢hrden. "Wer auf diesem Sektor zu sp¢t kommt, den bestrafen
die M¢rkte."

Mosdorf forderte, der Bundeswirtschaftsminister solle die Monopolkommission
mit einem Sondergutachten ðber den Konzentrationsgrad in der deutschen
Medienlandschaft beauftragen. Zu diesem Thema werde auch die
Enquete-Kommission am 30. August auf der Medienmesse CeBIT-Home in Hannover
eine Anhêrung mit den fðhrenden deutschen Wettbewerbsexperten veranstalten.

Mosdorf regte au±erdem an, statt der von den L¢ndern beschlossenen
Kommission zur Begutachtung der Medienkonzentration einen Medienrat
einzurichten. Er sollte mit hochrangigen Mitgliedern besetzt sein, die ihre
Bef¢higung und Unabh¢ngigkeit in êffentlichen Anhêrungen nachweisen mð±ten.
Die L¢nder hatten sich darauf verst¢ndigt, da± die Grenze fðr die
Konzentration privater Medienanbieter kðnftig bei 30 Prozent Zuschaueranteil
liegen sollte.

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