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Re: US-Army als Vorreiter für universale ID-Karte



Hallo Kai

>>Mini-Speicher
>>Kranken-Akte am Hals 
>>
>>Die US-Army rüstet um. Jetzt sollen die Soldaten neue scheckkartengroße Anhänger um den Hals tragen, auf denen sämtliche medizinischen Daten, Röntgenbilder sowie Elektrokardiogramme gespeichert sind. Die sogenannten >"personal information carriers" (Pic) - Preis: fünf Dollar pro Stück, Programmiersystem extra - lösen die alten >"Hundemarken" ab, auf denen nur ein paar persönliche Infos eingeprägt waren. <<
>Fehlen nur noch der persönliche DNA-Abdruck, Lebenslauf, Vorstrafenregister
>und Anbindung an GPS ;-))

So schlecht finde ich die Idee garnicht. Ich war die letzten 4 Jahre selbst im Sanitätsdienst der Bw tätig und habe mich häufig über das Gesundheitskarten-"Problem" geärgert. 
Beispiel Auslandseinsatz: in den 6 Monaten, die ich in Kroatien verbracht habe, mußten wir häufig G-Karten aus Deutschland anfordern (Wartezeiten bis zu 3 Wochen). Und wenn sie dann endlich ankamen, fehlten teilweise Befunde die noch nicht abgeheftet waren. 
Ebenfalls ist es Pflicht, sich V_O_R  Abreise ins Einsatzland gegen fast alles durchimpfen zu lassen. Ich brauch dir ja nun nicht erzählen: 1. wieviele mit unvollständigem Impfstatus dort waren, 2. wieviele zwar ihren eigenen Angaben zufolge Impfungen bekommen hatten, jedoch in ihren Impfausweisen keine Einträge nachweisen konnten, da sie an betreffendem Tag den Ausweis nicht dabei hatten um die Impfung eintragen zu lassen. Die Folgen waren: - erneute Blutentnahme (unnötige Körperverletzung!) und Titerbestimmung (-> Kosten die nicht nötig sind). 
Rettungseinsätze: bei mehreren Notfällen (z.B. allergische Reaktionen bis hin zum Schock, .... ) wäre es nicht schlecht gewesen, etwas mehr über die medizinische Vorgeschichte des Patienten zu erfahren. 
Doch es muß noch nicht einmal ein Notfall sein, selbst im täglichen Dienstbetrieb konnte kaum ein Soldat genaue Aussagen zu vorangegangenen Erkrankungen bzw. Untersuchungen machen. Man kann es aber auch keinem zum Vorwurf machen, daß er die Aussagen der Ärzte nicht verstanden hat, bzw. sie nicht mit eigenen Worten wiedergeben kann. Schließlich muß man nicht Medizin studiert haben, um krank sein zu dürfen ;-).
Aber selbst hier in Deutschland vergeht kaum eine Woche, in der nicht mindestens ein Fernschreiben im San-Bereich aufschlägt, in dem die G-Karte von irgendeinem Soldaten gesucht wird. 
Ebenfalls die Archivierung der Akten wäre besser zu handhaben. Momentan werden die Akten aller ehemaligen Soldaten zum Ende der Dienstzeit in eine zentrale Sammelstelle geschickt, wo sie auf Mikrofilm verfilmt und bis zum vollendeten 90. Lebensjahr archiviert werden. Erst dann werden Sie vernichtet. D.h.die Akten aller durch die Kreiswehrersatzämter erfassten Personen ab Jahrgang 1907 lagern dort. 

Die Informationen, die auf den "Hundemarken" (ICH habe nie gebellt !!!! ;-)) eingeprägt sind, beschränken sich auf Personenkennziffer, Blutgruppe, Konfession und andere "wichtige" Punkte. Die Blutgruppe muß vor einer Transfusion sowieso überprüft werden. Und wenn ich mir ´ne Kugel fange, ist es mir wurscht, ob mich ein kath., ev. oder mosl. unter die Erde bringt ;-)

Zum Thema Datensicherheit:
In Kroatien hatten wir im SanBereich zwei Computer,
- ein Notebook, auf dem unsere Ärzte in der Sprechstunde die Behandlung dokumentierten (um sie anschließend auszudrucken und im Ordner abzuheften! sehr sinnvoll) und um Krankenstatistiken aufzustellen. Die Datenbank basierte auf MS Access und war über Paßwort geschützt (1/2 Stunde Arbeit, dann hatte ich sämtliche Befunde zu den einzelnen Patienten im Klartext nebeneinanderstehen, *gähn*)
- einen 486er, auf dem SafeGuard installiert war. Hier brauchte ich _eine_ganze_  Stunde um ohne Paßwort an alle Daten zu gelangen. (Exakt die Zeit, die ich zum Aufschrauben des Rechners und löschen des BIOS benötigte, ebenfalls *gähn*) Keine Verschlüsselung o.ä. Hier hat die Bw einiges an Nachholbedarf.

Viele Grüße

Stefan Kalloch
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