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Re: Aprilscherz? Denkste!



 HiYa!

>In Heft 07/98 hatte die c't eine Aprilscherz-Satire gebracht, die die
>baldige Einfuehrung von Internet-Steuern zum Gegenstand hatte. Dieser
>Gag scheint nur zu schnell von der Wirklichkeit eingeholt worden zu
>sein - in der Ausgabe 09/96 berichtet Christiane Schulzki-Haddouti
>auf Seite 18 ueber bisher vertrauliche Plaene der Bundesregierung, eine
>Internetumsatzsteuer einzufuehren.

Ich frage mich immer noch, was dieser Artikel soll. Da wird davon geredet,
dass die ueber Internet-Wege vermittelten Waren und Dienstleistungen
versteuert werden sollen. Dabei ist das selbstverstaendlich schon laengst
der Fall, denn der Geschaeftsbetrieb entzieht sich nicht der bestehenden
regulaeren Steuerpflicht nur weil er als Vermittlungsweg das Internet
waehlt. Der Verkauf von Waren und Dienstleistungen werden beim Anbieter
ganz normal verbucht und damit im normalen Rahmen zur Maechensteuer
rangezogen.

Das einzige Problem ist wohl im grenzuebergreifenden Geschaeftsverkehr
angesetzt worden. Aber auch das ist heuitzutage schon gang und gebe. Ob
ich nun per Brief, per Fax, Telefon oder eben per E-Mail oder Web-Form
eine Bestellung aufgebe, ist voellig irrelevant. Die Waren gehen immer
noch durch den Zoll und die Dienstleistungen werden immer noch nur beim
Leistungserbringer erfassbar sein.

Mir kommt das eher so vor, als ob da ein paar Nachtkappen auf ein
Schlagwort (E-Commerce) mit wilden Aufbausch-Worthuelsen reagiert
und dabei gleich ganz geschickt jeden Sachverstand aussen vorgelassen
haben. Oder/Und die Autorin des Artikels hat ebenfalls keinen Plan ueber
was sie da schreibt. In jeden Fall ist das etwas, das ich in der c't
nicht noch einmal finden moechte. Oder stand diesmal ComputerBILD
drueber? Sprueche wie "Wir wollen Steuergeld sehen" kommen mir doch
etwas sehr seltsam vor.....

>Die Bonner DAUs, die vor ein paar Jahren die Komptenz fuer die
>"Datenautobahn" noch dem Strassenbauressort ueberantwortet haetten,
>lassen keine Chance aus, das zarte Pflaenzchen e-Commerce in DE
>totzutrampeln, bevor es noch richtig Wurzeln geschlagen hat.

Nun, dieser unseren Regierung waere tatsaechlich eine solch
abgrundtiefe Daemlichkeit zuzutrauen da die wichtigsten Faktoren,
breitausgelegte Inkompetenz und der Hang zu blindem, unueberlegten
Aktionismus leider gegeben sind. Aber eine in dem Artikel beschriebene
'Internet-Steuer' waere eine direkte Doppelbesteuerung und damit voellig
unzulaessig.

Das Geschwafel (sorry, aber anders kann man das nicht nennen) von
einer alternativen 'Bitsteuer' ist nur noch absurd weil nicht
vernuenftig realisierbar und zudem nur noch als oekologischen
Selbstmord zu bewerten.

Kann aber auch sein, dass das der verfruehte Auftakt fuer die sog.
Saure-Gurken-Zeit war.

MfG, Olaf
-- 
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