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Re: Aprilscherz? Denkste!



At 00:52 25.04.98 +0100, Olaf Boos wrote:
> HiYa!
>
>>In Heft 07/98 hatte die c't eine Aprilscherz-Satire gebracht, die die
>>baldige Einfuehrung von Internet-Steuern zum Gegenstand hatte. Dieser
>>Gag scheint nur zu schnell von der Wirklichkeit eingeholt worden zu
>>sein - in der Ausgabe 09/96 berichtet Christiane Schulzki-Haddouti
>>auf Seite 18 ueber bisher vertrauliche Plaene der Bundesregierung, eine
>>Internetumsatzsteuer einzufuehren.
>
>Ich frage mich immer noch, was dieser Artikel soll. Da wird davon geredet,
>dass die ueber Internet-Wege vermittelten Waren und Dienstleistungen
>versteuert werden sollen. Dabei ist das selbstverstaendlich schon laengst
>der Fall, denn der Geschaeftsbetrieb entzieht sich nicht der bestehenden
>regulaeren Steuerpflicht nur weil er als Vermittlungsweg das Internet
>waehlt. Der Verkauf von Waren und Dienstleistungen werden beim Anbieter
>ganz normal verbucht und damit im normalen Rahmen zur Maechensteuer
>rangezogen.
[...]
(ich kenne den Artikel immer noch nicht.)
Damit hast Du im Prinzip recht. Allerdings gibt's eine Handvoll echter
Probleme bei der Erfassung dieser Dienstleistungen. Sobald die "Ware"
selbst über den Draht geht, z.B. ein Marktforschungsbericht, wird's
ziemlich schwierig, die nötigen Daten verlässlich zu erheben. Wenn's um
internationale Zusammenarbeiten geht (Stichwort: Körperschaftssteuer),
wird's noch schwieriger: angenommen ich hätte ein digitales Diktiergerät
und eine(n) Sekretär(in) in Zentralafrika mit Internetanschluss. Ich
schicke ihm täglich meine Audiofiles und er/sie mir ebenso täglich die
fertig getippten Dateien. Wo liegt denn nun eigentlich die zu besteuernde
Wertschöpfung? Oder bei einer Telefonkonferenz (hoppla... jetzt hab' ich
doch glatt das Internet aus den Augen verloren... sowas) mit fünf
Beteiligten aus fünf Ländern? (Einige davon können ja gerade aus dem Hotel
anrufen, weil sie auf einer Dienstreise sind...

Das sind Probleme, mit denen ich mich professionell beschäftigen könnte.
Aber da lasse ich, ehrlich gesagt, lieber meine Finger davon.

Josef
-- 
Josef Dietl                             jdietl@w3.org
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