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2 Pressemitteilungen
- To: debate@fitug.de
- Subject: 2 Pressemitteilungen
- From: Wolfgang Bartsch <bartsch@pp.rmc.de>
- Date: Fri, 29 May 1998 21:05:21 +0200
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- Sender: owner-debate@fitug.de
T-Online, AOL, CompuServe und germany.net sehen ihre Geschäftsgrundlage in Deutschland gefährdet
Führende Internet-Online-Anbieter in Deutschland fordern Rechtssicherheit
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Die führenden deutschen Internet-Online-Provider sehen in der Folge des
Urteils, das gestern ein Münchner Amtsrichter gegen den ehemaligen
Geschäftsführer von CompuServe Deutschland gesprochen hat, ihre
Geschäftsgrundlage in Deutschland gefährdet. T-Online, AOL, CompuServe
und germany.net befürchten, daß nun eine Situation der Rechtsunsicherheit
entsteht, wie sie vor der Verabschiedung des Multimedia-Gesetzes im
vergangenen Jahr herrschte. Dies führt nicht nur zu einer unerträglichen
Belastung für das verantwortliche Management, sondern stellt die Ent-
scheidung, in Deutschland einen Online-Dienst zu betreiben oder Zugang
zum Internet zu vermitteln, grundsätzlich in Frage.
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T-Online, AOL, CompuServe und germany.net begrüßen die Entscheidung von
Bundesforschungsminister Jürgen Rüttgers, die Hintergründe des Münchner
Urteils in die anstehende Überprüfung des Multimedia-Gesetzes einzubeziehen.
Es müsse eindeutig sichergestellt werden, daß Provider, die nur den
technischen Zugang zu Inhalten im Internet vermitteln, nicht für illegale
Inhalte verantwortlich gemacht werden. Sollte dies nicht gelingen, wird das
Wachstum der Zukunftsbranche rund um Internet und Online-Dienste im Keim
erstickt. Das würde nicht nur einen Imageschaden für die deutsche Wirtschaft
bedeuten, sondern auch die Abwanderung von Know-how und Arbeitsplätzen ins
Ausland zur Folge haben.
Die Verbreitung illegaler Inhalte im Internet wird von T-Online, AOL,
CompuServe und germany.net mit Nachdruck verurteilt. Die Provider
befürworten jegliche Schritte, die zur Ergreifung der Täter - also derer, die
entsprechende Inhalte in das Internet einstellen - führen können. Leider
leistet hierzu das Münchner Urteil, das Felix Somm - und damit potentiell die
Geschäftsführer andere Internet-Online-Provider in Deutschland - zu den
Sündenböcken für die Taten anderer macht, keinerlei konstruktiven Beitrag.
Im Gegenteil: Die wirklichen Kriminellen können sich angesichts dieser
Entscheidung in Sicherheit wiegen.
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Für Rückfragen
T-Online
Jörg Lammers
0228 / 181 49 49
AOL Deutschland
Ingo Reese
040 / 361 59 0
CompuServe Deutschland
Doris Kretzen
089 / 66 57 16 31
germany.net
Wilfried Heise
069 / 633 97 115
P r e s s e m i t t e i l u n g
Urteil gegen Felix Somm ein Schlag gegen die
Multimedia-Industrie in Deutschland
Deutscher Multimedia Verband befuerchtet
Imageschaden fuer Wirtschaftsstandort Deutschland
Duesseldorf, 28. Mai 1998
"Dieses Urteil ist ein Schlag gegen die gesamte
Multimedia-Industrie in Deutschland", so
kommentierte Paulus Neef, der Vorsitzende des
Deutschen Multimedia Verbandes, das Urteil des
Amtsgerichts Muenchen gegen den ehemaligen
Geschaeftsfuehrer von CompuServe Deutschland.
Neef zeigte sich angesichts der Verurteilung
von Felix Somm zu einer Bewaehrungsstrafe von
zwei Jahren bestuerzt und befuerchtet "einen
schwerwiegenden Imageschaden fuer den
Wirtschaftsstandort Deutschland ".
Die Einschaetzung des Gerichts, Somm habe
sich der "Mittaeterschaft bei der Verbreitung
illegaler Inhalte im Internet" schuldig
gemacht, beruhe auf "einem fundamentalen
Missverstaendnis der Struktur des Internets
und der Rolle, die Internet-Online-Provider
als Zugangsvermittler zum Internet spielen",
so Neef in Berlin.
Paulus Neef hob zudem hervor, er sehe das
Urteil im Widerspruch zu dem 1997 in Kraft
getretenen Teledienste-Gesetz. Dieses mache
Anbieter, die lediglich Zugang zur Nutzung
des Internets vermitteln, nicht fuer fremde
Inhalte verantwortlich. Auch rein technisch
habe eine Moeglichkeit, die angesprochenen
Inhalte aus dem Netz zu filtern oder den
Zugang zu blockieren, fuer Felix Somm nicht
bestanden. Neef verwies hier auf die
eindeutigen Aussagen des im Laufe des
Verfahrens gehoerten Sachverstaendigen.
Fuer die im Deutschen Multimedia Verband
vertretenen Provider, die laut Neef massgeblich
dazu beitragen, dass Deutschland in Europa
eine fuehrende Rolle beim Aufbau des
"Zukunftsmarktes Internet" spielen, habe
dieses lokale Urteil zwar keine unmittelbare
Negativwirkung, aber von ihm gehe ein
bedenkliches Signal aus. "Felix Somm wird
zum Suendenbock fuer Straftaten gemacht,
die wirklich Kriminelle unter Nutzung des
Internets begehen". Damit bedeutet dieses
Urteil laut Neef auch einen "Rueckschritt
im Bemuehen, das Internet mit seinen
ausserordentlichen Potentialen fuer
Wirtschaft und Gesellschaft, vor Missbrauch
durch Einzeltaeter wirklich effektiv zu
schuetzen".
Background dmmv
Der dmmv ist das Organ der deutschen
Online- und Offline-Multimedia Branche
mit ueber 440 Mitgliedern.
Hauptaufgabe der Berufs- und Interessenvertretung
ist es, der neuen Medien- & Dienstleistungsbranche
ein gesichertes und fuer alle ertragreiches
Taetigkeitsfeld zu gewaehrleisten.
Arbeitsbereiche sind hierbei:
Ad-Server / Bannermanagement Ausbildung Business
Channels/ B-TV Electronic Commerce
Entertainment Finanzierung / Foerderung
Medien- & Ordnungspolitik Intranet/
Workflow Multimedia in Medizin / Pharma
und Gesundheit Multimedia Publishing
Online-Marketing Profiling POI-POS Systeme
Projektmanagement Recht Weiterbildung
Werbeformen Werbetraegerleistung
Naehere Informationen siehe http://www.dmmv.de
Als Ansprechpartner fuer Industrie (sowie
deren Vertretungen), Politik, Behoerden
und Presse ist es dem dmmv gelungen, eine
starke Vertretung zu etablieren.
Ferner ist der dmmv Gruendungsmitglied
der European Interactive Media Federation
(EIMF), die am 10. Februar 1996 gegruendet
wurde, und leitet dort die Komitees
"Qualitaet" und "Internet". Darueber
hinaus ist der dmmv Gruendungsmitglied
und im Vorstand der im Juli 1997 gegruendeten
FSM "Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia".
Auszug aus der Mitgliederliste:
Alcatel SEL, AOL, Argonauten, Bavaria
Interactive, Bertelsmann New Media, Burda
New Media, Compart, CompuServe, Elephant
Seven, Feedback, Intershop, Kabel New Media,
LAVA, MGM, Michael Conrad & Leo Burnett,
Microsoft, Mindways Multimedia, M.I.T., MME:CC,
Musik Komm., NCI, o.tel.o/InfoCity, Pixelpark,
Popnet Kommunikation, Siemens Business Services,
Silicon Graphics, Universitaet Muenchen,
Universitaet Siegen, Universitaet Giessen,
VIAG-Intercom, WYSIWYG und viele andere
Praesident: Paulus Neef, Pixelpark
Vizepraesident/Geschaeftsfuehrer: Alexander Felsenberg
Vizepraesident/Finanzen: Dr. Florian Korff, Galileo
Kontakt:
Deutscher Multimedia Verband (dmmv) e.V.
Monika Stobbe
Kaistrasse 14
40221 Duesseldorf
Tel. 0211 852 86 -0
Fax. 0211 852 86 -15
Email: stobbe@dmmv.de
URL www.dmmv.de
--
Gr"u"se, (~\/\/~)
\_/\_/olfgang http://home.pages.de/~woba/