Re: Fwd: WWW-Proxy Zensur an Unis

[Rudolf Schreiner <ras@muc.de>]

On Wed, 10 Jun 1998, Olaf Boos wrote:

> >Nein, das sehe ich ganz anders: _Internet_-Zugang ist viel mehr als nur
> >die Nutzung bestimmter, vom Provider angebotener Dienste wie WWW.
> 
> Wie lautet denn nun die allgemein akzeptierte Definition fuer den
> exakten Umfang eines 'Internet-Zugangs'? Da liegt doch die Krux drin,
> Du hast _keine_ entsprechende Definition, kannst Dich also auch nicht
> darauf berufen.

Die Definition ist doch simpel:
Ich moechte mit meiner Source-Addresse zu beliebigen Zieladdressen 
IP-Packete mit beliebigen Ports und beliebigen Optionen schicken und von 
dort empfangen koennen.
Ich erwarte von meinem Provider, dass er ganz einfach meine IP-Packete 
transportiert und sich nicht darum kuemmert, was d'rin ist. 
Ob die Gegenseite  auch mit mir reden will, das ist dann wieder eine 
andere Frage.
 
> >Solange
> >der Provider  nicht explizit vor Vertragsabschluss sagt, dass sein
> >Angebot eingeschraenkt ist, erwarte ich einen vollen,  ungefilterten
> >IP-Zugang. (Anti-Spoofing Filter sind  akzeptabel)
> 
> Und schon wirst Du inkonsequent..... ;-)

Nein. Gibt es irgendeinen vernuenftigen und legitimen Grund, Packete mit 
anderen IP-Adressen als der eigenen zu verschicken? Ich verlange nicht, 
dass jeder jeden beliebigen Scheiss machen kann.
Umgerechnet auf den Strassenverkehr heisst das, dass ich alle Strassen 
mit meinem Auto benutzen duerfen moechte. Aber natuerlich nur in der 
richtigen Richtung. 
 
> >Als Provider einen Proxy anzubieten ist natuerlich eine gute Idee.
> >Kunden, die hauptsaechlich auf Mainstream-Angebote zugreifen, sollten
> >diesen Proxy auch unbedingt zum eigenen Vorteil benutzen.
> 
> Natuerlich. Das ist der einzig sinnvolle Weg.

Genauso wie Busse und Bahnen oft besser sind als das eigenen Auto. Etwas 
_duerfen_ heisst  noch lange nicht etwas machen, besonders nicht bei 
Gemeinschaften wie dem IN. 
 
> >Fuer atypische User ist aber ein Proxy manchmal eher eine Behinderung.
> 
> Dann sollen sie ihn eben weglassen. Angebot != Zwang.

Genau. Nur gibt's eben so oberschlaue Provider mit Proxy-Zwang, mit 
Mailserver-Zwang, mit DNS-Zwang usw. Wenn dann etwas nicht tut, hat man 
ein Problem.

Rudi