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Re: Weideplatz Metronet als Beispiel



Wau Holland wrote:
> Von daher gehoeren exakt DIE zu denen, die getreten werden muessen,
> um Weideplaetze zu bezahlen fuer unlimited access to GNU GPL Software.
> ...
> Nicht einfach fordernd aufgrund von Nutzung, genauer: geschaeftlicher Nutzung.
> Sondern klarstellend, was es heisst: dabeisein ist alles, schmarotzen ist
> nichts.

Das war auch die Idee, die der "Open Source Fund"
(http://fund.opensource.org/) hatte, aber sie haben
schon kurz nach Ankuendigung ihre Seite mit der
Liste von Firmen, die (speziell "ohne Gegenleistung") freie
Software verwenden (siehe den ins Leere fuehrenden Link
unter http://fund.opensource.org/who.should.participate.shtml)
wegen der Proteste von allen Seiten 'runternehmen muessen.

Ich habe die Seite noch gesehen (zufaellig sogar noch vor
der offiziellen Veroeffentlichung des "Open Source Fund",
weil ich mal geschaut habe, welche Hosts die opensource.org-
Domain hat :), und es war eine grosse Liste mit Firmen,
bei denen jeweils dabeistand, welche freie Software sie
jeweils in groesserem Umfang einsetzten, und was sie dafuer
als Gegenleistung "zurueckgaben" (oder auch nicht). Viele
Firmen hatten durchaus in Form von PR (->Titanic-Film usw.),
verbesserten Programmversionen o.ae. ihren Teil "beigetragen",
aber etliche (auch ziemlich grosse) Firmen halt nicht.

Von einer Mailingliste zu einem freien UNIX-Drucksystem
(PLP/LPRng) habe ich z.B. folgendes:

--- CUT ---
Received via the lprng@iona.com mailing list:
Stefan Swoboda <sswoboda@ford.com>, Ford Motor Company, wrote:
> We use a SUN SPARC 1000 as a Site wide print server for all
> 2500 PC's using PCNFSD to spool the jobs. The print jobs are
> spooled to 439 network printers attached to the network with
> Microplex Print server devices. On a normal working day we see
> approx. 12.000 jobs. The whole setup works pretty stable with
> minor problems only. We are still running LPRng 2.4.2 on
> Solaris 2.5 but this is gonna change soon.
--- CUT ---

Die entsprechende Umfrage zu LPRng laeuft noch, aber etliche andere
groessere Firmen hatten aehnliche Zahlen. Da kann man einerseits
verstehen, dass es einen grossen Aufschrei gibt, wenn das mit dem
Hinweis veroeffentlicht wird, es sei jetzt Zeit, sich fuer die
"kostenlose" Software erkenntlich zu zeigen. Andererseits muss
ich *persoenlich* sagen, dass ich mit den Kritikern uebereinstimme,
die sagen, dass man so etwas nicht fordern kann/soll. Der *einzige*
praktische Wettbewerbsvorteil von "freier Software" ist der Preis -
die angebliche Zuverlaessigkeit oder die Features kommen nur bei
einigen wenigen Paketen dazu und sind fuer die meisten, die freie
Software intern einsetzen, doch auch eher nebensaechlich. Gerade
UNIX-Software kann kommerziell doch ziemlich teuer (und gleichzeitig
qualitativ ziemlich miserabel) werden. Dass "freie Software" mit
"Freibier" nicht viel tun tun hat, halte ich fuer ein Geruecht.

Ich hatte mir leider keine Kopie von der Originalseite gemacht,
da ich urspruenglich nicht damit gerechnet habe, dass die so
schnell wieder geloescht wird. Wenn man hinschreibt und nett
fragt, sagt einem der Webmaster aber bestimmt die "neue" URL
der Seite... :-)

Viele Gruesse,
Markus.

-- 
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   Markus B Fleck - University of Bonn - CS Department IV - fleck@isoc.de
         UNIX Administrator - comp.lang.python.announce Moderator
    PINN Open Source Internet Groupware Project - http://cscw.net/pinn/
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