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Re: [FYI] terre des hommes e.V. als Hubbert-Fanclub?



Rudi schrieb:
>> IMHO sind Mailadressen oder Logs nicht unbedingt besonders 
beweiskraeftig. Aber es waere sicher ausreichend verdaechtig, um 
gruendlicher zu ermitteln, auch international. <<


zur technik möchte ich folgendes anmerken:
wenn beiträge in newsgroups über anonyme remailer (z.b. www.anonymizer.com)
gepostet werden, muß entweder sehr schnell reagiert werden, d.h. den
betreiber des remailers zur herausgabe der protokolldateien bewegen, bevor
diese in den digitalen orkus gehen (was der allerdings freiwillig niemals
tun wird), oder aber die herkunft der nachricht läßt sich definitiv *nicht
feststellen.

auch 'wegwerfaccounts' (wenn man sich bei CompuServe oder AOL unter
falschem namen anmeldet, kommt man mitunter mehrere wochen umsonst ins
Internet) sind nicht zurückverfolgbar.

insofern hat hubbert recht: man kann nichts tun gegen kinderpornos in
newsgroups - außer den zugangsprovider zu verurteilen. <zynic g>
was zwar auch wirkungslos ist, aber das hat hubbert ja genausowenig
interessiert wie die tatsächliche rechtslage.


Mel fragte weiter:
>> Wieso darf ueberhaupt anonym geposted werden ? <<

platt gesagt, es darf, weil es nicht verboten wurde <g>.

wozu das gut sein soll, daß man das darf:

ich persönlich habe gerne die kontrolle darüber, wem ich welche
informationen über mich zukommen lasse. wenn man sich rege an diskussionen
in newsgroups beteiligt, kann es sein, daß entweder ein findiger
versicherungsvertreter mitliest <g> (spammer erwähne ich gar nicht erst,
das problem kennt jeder), oder der typ von der bank, der einem den kredit
sperrt, oder der chef, der pötzlich feststellt, daß ihm eine nase doch
nicht paßt...
es existieren bereits programme, die dossiers zusammenstellen zu bestimmten
mailadressen.

kurz gesagt, die freiheit, anonym zu schreiben, dient der wahrung der
privatsphäre. 

jedes recht auf freiheit kann auch mißbraucht werden - das liegt in der
natur von freiheiten.


noch eine geerelle anmerkung jenseits aller juristischer argumente:

beim somm-prozeß ging es um die verbreitung bestimmter digitaler
information, und nicht um gewalttaten an sich.
die digitalisierten *bilder tun imho niemandem weh, und derjenige, der sie
verschickt (über newsgroups) kriegt nicht mal geld dafür, d.h. die
verbreitung über diesen kanal macht die herstellung weiter bilder, also
weitere gewalttaten, nicht lohnenswert. eher im gegenteil. soll man also
deswegen freiheitsrechte einschränken?
ich habe noch keine argument gefunden, daß mich davon überzeugen konnte.


Viele Grüße vom
\/\/aldbär©

"Das Böse ist Energie am falschen Platz."
[Dione Fortune]