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Re: Personendaten lieber in wenige oder viele Haende?



> Zivilcourage zeigen ist etwas vollkommen anderes als die Aufgabe von 
> Datenschutz. Wann ich zu meiner Meinung und meinen Handlungen stehe,
> entscheide noch immer ich.

Die Frage war:  welchen Grad von Zivilcourage kann man jedem Buerger
zumuten?  Die Datentechnik fuehrt ja zu einer neuen Situation, fuer die
man neue Regelungen braucht.  Selbst wenn man die alten
Anonymitaetsansprueche weiterhin aufrechterhaelt, muss man einen Preis
dafuer zahlen, der frueher nicht zu entrichten war: 
(1) Die Daten verschwinden nicht sondern verbleiben in wenigen Haenden
 und werden dort immer weiter aufbereitet und als Herrschaftswissen
 im kleinen Kreise verkauft
(2) Die Gesellschaft leidet schon jetzt an Anonymitaet und
 Unuebersichtlichkeit.

> Wer bestimmt, welche Daten veroeffentlicht werden, und welche vernichtet?

vermutlich die bisherige Datenschutzbuerokratie :)
Es kann also kaum um die Aufloesung dieser Institution gehen.
 
> Du vergisst die Herrschaft der Masse über den Einzelnen. Bsp.: Würdest Du 
> was mit Deiner Chefin anfangen, unter dem Wissen das alle es erfahren?

Eher nicht, was ja auch ein Vorteil sein koennte.
 
> > der Hand hat und auch die Sicherheit der allzu unuebersichtlichen anonymen
> > Massengesellschaft mit weniger Polizeieinsatz zu gewaehrleisten ist.
> 
> Lynchmob?

Eher eine Schar von unabhaengigen Privatdetektiven, die mit der Polizei
zusammenarbeiten.   Vielleicht auch oeffentliches "Data-Mining" in Form
von frei verfuegbaren Datenbanken (vgl. Dejanews).

Warum sollte jemand lynchen, wenn die Strafjustiz ihre Aufgabe erfuellt? 
Schliesslich waere ja auch der Lyncher glaesern und leicht zu fassen.

--
Hartmut Pilch <phm@a2e.de>
a2e Ostasien-Sprachendienste Pilch, Wang & Co 
http://www.a2e.de/oas/, Tel +49891278960-8