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Re: Beruf Neonazi



>>>>> Hauke Moeller writes:

    > Der Neonazi erzählte pseudowissenschaftlichen Blödsinn
    > von chemischen Reaktionen, deren Folgen noch
    > nachweisbar sein müßten, wenn in Auschwitz tatsächlich
    > Juden mit Giftgas ermordet worden wären. Die
    > anwesenden lauschten keineswegs "schafsmäßig" oder
    > "sprachlos", sondern sprachen deutlich aus, daß sie
    > den Blödsinn als das erkannten, was er war.

Ich bin mir nicht sicher, daß wir die gleiche Szene meinen.

    > Wie nun den Neonazi zum Schweigen bringen? Mit Gewalt
    > (und sich so wohl strafbar machen; mit polnischem
    > Recht kenne ich mich nicht aus)?  Oder durch ständiges
    > tumbes Gegenanschreien?

Sicher nicht.

    > Den Eindruck, sie wüßten nichts zu erwiedern,
    > erweckten die Leute tatsächlich. Ich hätte das auch
    > nicht gekonnt, mehr als "Das ist nicht wahr", "Lüge",
    > "das stimmt nicht", "das Gegenteil ist bewiesen" oder
    > verwandte Phrasen hätte ich auch nicht erwiedern
    > können.

Ja, leider. Wäre z.B. der Leuchter-Report als neuerlicher
Blödsinn in den Medien zerpflückt worden, anstatt im
Giftschrank eingeschlossen zu werden, hätte wahrscheinlich
die eine oder andere Antwort bereit gestanden.

Das ist genau der Punkt: mit der Tabuisierung entwaffnen wir
uns selbst.

			Patrick

--
Der Boden war von Blut gerötet, zwanzig bis dreißig Leichname in
türkischen Kleidern lagen auf dem Boden, am mittleren Mastbaum
stand ein Mann, reich gekleidet, den Säbel in der Hand, aber das
Gesicht war blaß und verzerrt. Durch die Stirn ging ein großer
Nagel, der ihn an den Mastbaum heftete; auch er war tot.