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Re: Paradigmenwechsel...



>>>>> Thomas Roessler writes:

    > Dieser Push-Diensteanbieter kann durchaus als Ziel für
    > Kontrollmaßnahmen herhalten - zum Beispiel durch
    > Eingriffe in die Verbreitung, die einem großen
    > Nutzerkreis den Zugriff auf gewisse Inhalte
    > (Schlagworte, Newsgroups, ...)  signifikant erschweren
    > und damit (beschränkte Zeitressourcen!) letztlich
    > unmöglich machen werden.

Noch kann einem großen Nutzerkreis der Zugriff erschwert
werden. Er schrumpft proportional zu dem Maß, in dem sich
die Erkenntnis durchsetzt, daß im Usenet keine Mails
gepostet werden.

    > Als Gegenmaßnahme gegen derartige Einschränkungen böte
    > sich der Zugriff auf einen in einer anderen
    > Rechtsordnung angesiedelten Push-Provider an. [..]
    > wird der Kunde
    > jedoch alleine der damit verknüpften
    > Rechtsunsicherheit wegen zurückschrecken, da Regreß-
    > und sonstige Ansprüche gegen Gegner in einer fremden
    > Rechtsordnung signifikant schwerer durchzusetzen sind

An welche Dimensionen denkst Du? Ein Privataccount mit den
üblichen Diensten kostet bei Offshore auf Anguilla 60 DM /
Monat. Deswegen Regreßforderungen stellen?

    > Kommt zu guter Letzt das Killfile hinzu: Es erhöht und
    > senkt die Sichtbarkeit von Beiträgen nach Kriterien,
    > die der Rezipient (und andere - Eltern z.B.) vorgeben.
    > Kommen zu den bisher üblichen klassischen Mustern
    > (Diskussionsfaden, Betreff, Absender, ...)
    > weitergehende formalisierte Beschreibungen bestimmter
    > Inhalte (aka Ratings), so können diese für _beide_
    > Zwecke genutzt werden.  Sie liegen damit im Interesse
    > des Autors, um so mehr, wenn sie auf dem Transportweg
    > als Grundlage für eine bevorzugte Behandlung oder
    > Verwerfung von Inhalten herhalten müssen.  (XXX- und
    > Kindernet-Feeds als Extreme.)

Das würde eine Beurteilung auf dem Transportweg und eine
kategorienkonforme Einordnung der Artikel seitens der
Autoren voraussetzen.

Die Betonung von "_beide_" scheint zu implizieren, ein
großer Nutzerkreis halte sich an gemeinsame Kriterien und
Autoren müssten mit diesen konform gehen, um in diesem Kreis
wahrgenommen zu werden. Zum einen ließe sich der Mechanismus
auch benutzen um eine bestimmte Klientel anzusprechen, zum
anderen ließe sich die Gleichförmigkeit eines Filters für
große Kreise nur dadurch sicherstellen, daß er wie eine
TÜV-Plakette erzwungen wird.

    > Fazit: Betrachtet man Push-Dienstleistungen nur für
    > sich, ist durch eine Reglementierung der Feeder eine
    > signifikante Einschränkung der Verbreitung
    > unerwünschter Inhalte möglich.

Bei den Voraussetzungen?

			Patrick

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»Arbeiten wir, ohne zu philosophieren«, sagte Martin, »denn das
ist das einzige Mittel, das Leben erträglich zu machen.«