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Re: C@are Child



Holger Veit:
(...)
>kompliziert ist. Dein Filtersystem ist a priori zu kompliziert. Das einzige
>Filtersystem, was noch breit akzeptiert wird, ist ein Zeitschriftenkiosk:
>wenn Du selbst nicht den L^HFocus lesen willst, kaufst du ihn nicht, und
>wenn Du nicht willst, dass die Kids den Playboy kaufen, dann biete ihn dort
>nicht an.

Erstens ist das aufgrund der Monopolstruktur im
Kioskvertrieb so nicht moeglich: ich kann die Vorhaltung
von mir gewuenschter Zeitschriften AFAIK erzwingen
(wenn ich mich vorher melde und sie kaufen will);
das ist ein Resultat der Erfahrungen von 1933-1945
und das habe ich bez. der TAZ auf einem kleinen Dorf
in der Naehe Heidelbergs auch mal so gehandhabt.

Zweitens schrieb Peter Heinlein in der WELT AM SONNTAG
am 12.07.98 in der Rubrik "Menschen & Medien":

---schnippp---
Peter Lewandowski, seit 6 Monaten Chef des dt.
"Playboy" laesst immer oefter Jugend-Idole ausziehen.
Nach Ricky von Tic Tac Toe und dem Pop-Duo Mr.
President, ziert die ehemalige "Bravo-TV" Moderatorin
Jasmin Gerat die Juli-Ausgabe des Magazins.
Im August strippen eine Leichtathletin und ein TV
Serienstar. Wie jung "Playboy"-Fans sind, erfuhr
Lewandowski diese Woche. Eine Gruppe 15jaehriger
hatte im Muenchner Verlagshaus die "Bravo" besucht
und sich neugierig auf dem "Playboy"-Flur herumgedrueckt.
Lewandowski erzaehlten sie, der "Playboy" sei "echt cool"
und "kultig". Beglueckt mit "Bunny"-T-Shirts, auf denen
das "Playboy"-Haeschen prangte, zogen sie ab.
---schnappp---
(Fuer den "Tueddel"-Wahn ist der "Autor"
verantwortlich; vielleicht wird "er" nicht
nach Zeilen, sondern nach Zeichen "bezahlt").

>
>Alles andere ist zu kompliziert. Dummerweise: beim Internet geht das Prinzip
>in die Hose, da es keine kioskartige Raum/Zeit-Beschraenkung besitzt. Und dann
>wird aus einem maechtigen Filtersystem sofort auch gleich ein komplexes
>Gebilde, welches im Extremfall die Dimension des Internets selbst besitzt.

Hinzu kommt das Problem des Netz-Ueberlebenswillens:
Weil die Netze eine Zensur als Existenzbedrohung empfindet,
kopiert sie zu zensierende Infos einfach oft genug; das ist eine
Art niederer Instinkt der Netze als Bio-Roboter.

Insofern sind diejenigen, die nicht auf Freiwilligkeit,
sondern auf Zwang setzen bei der Entfernung von Zensur,
die groessten Dreckschweine, weil sie aus Dummheit
negative Information weit breiter streuen als es ohne
diesen Fokus geschehen wuerde.

Aber dazu ist es notwendig, das Internet als Lebewesen
zu begreifen. Und das dauert bei den Schwarzkitteln.
wau

--
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