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Re: C@are Child



Lutz Donnerhacke antwortete:

> >Fazit: um schaedliche Literatur wirksam aus dem Verkehr zu ziehen (d.h.
> >so dass sie weniger als 1/10 so haeufig gelesen wird), genuegen
> >oeffentlich bekannte Zensurindices.
> 
> Diese Erfahrung teile ich nicht. Aber vermutlich hatte ich bis '89 andere
> Methoden der Infobeschaffung als nur dasitzen und warten, wann es an einem
> vorbeifliegt.

Es kommt darauf an, was die Zensoren auf den Index setzen.  Als ich in
China war, wurde Fang Lizhi gerade von der Parteipresse zum Helden
kritisiert.  Wenn gegen "geistige Verschmutzung" zu Felde gezogen wurde,
aber eigentlich jeder merkte, dass unter dieser an sich plausiblen
Metapher nicht Verdummung sondern Aufklaerung bekaempft wurde, dann wirkte
der Index eben anders, als wenn er KiPo, Hetzschriften o.ae. enthalten
haette.  Letzteres beschaffen sich wohl nur die wenigsten, wenn es nicht
gerade vorbeigeflogen kommt.  Echter Schund wendet sich an die Schwachen
mit dem Ziel, sie dadurch noch weiter zu schwaechen (zu Konsumenten oder
Mitlaeufern erzogen) werden.  Diese Leute haben nicht den Mumm, sich
selber Informationen zu beschaffen.

--
Hartmut Pilch <phm@a2e.de>
a2e Ostasien-Sprachendienste Pilch, Wang & Co 
http://www.a2e.de/oas/, Tel +49891278960-8