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SPD und Kryptographie

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Vor einigen Wochen las ich das Buch "Die Barbaren kommen" von Jean
Ziegler. Der ist Jurist und Soziologe in Genf, Bundesrat a.D., bekannt
vor allem seit seinem 1990 veroeffentlichtem Buch "Die Schweiz waescht
weisser" ueber Geldwaeschepraktiken in der Schweiz, 1997 dann 
"Das Gold der Juden". In "Die Barbaren kommen" geht es um die zuneh-
mende Bedrohung Westeuropas durch organisierte Kriminalitaet.

Zu deren Kommunikationswegen schreibt Ziegler

  "Die Mehrzahl der Verbrechersyndikate ... kommunizieren nur 
   noch ueber den Cyberspace. Ihre Informationen sind von praktisch 
   undurchdringlichen Krypto-Programmen geschuetzt." (S.229)

Ich schrieb dazu an Prof. Ziegler und fragte ihn, wie er denn allein
auf weiter Flur diese Loesung gegen die bekannten Bedenken vertei-
digen wolle und ob er Belege fuer die Strafverfolgungsrelevanz von
Kryptographieanwendungen habe.

Ziegler schrieb mir zurueck:

  "Sie haben recht, ich wuerde dies heute so nicht mehr schreiben"

und weiter

  "Die SPD hat dazu interessante Ideen. Ich habe mit Otto Schily
   darueber gespochen, er ist ein kluger Mann."

Ohne Zieglers Urteil ueber Otto Schily anzweifeln zu wollen:
Weiss jemand, welche Ideen im Umkreis des SPD-Innenministers in spe
da ventiliert werden? Da die innenpolitischen Vorstellungen der SPD,
die kuerzlich vorgestellt wurden, die Zahl der Wahlalternativen
erfreulich reduzieren, ahne ich Boeses.

Noch was: Ich hoerte, dass es kuerzlich einen neuen Vorstoss des
BMI zur Schluesselhinterlegung gegeben habe, diesmal gegenueber der
Telekom/Telesec. Kennt jemand Einzelheiten?

Gruesse

Martin 
martin.spill@fitug.de

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