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Re: Ulfkotte..........



Heiko:

>Mir hat mal einer erzaehlt, die Methode Ulfkotte sei es Geruechte zu
>produzieren und wenn genuegend Leute draufgesprungen sind, die zu zitieren.

Ungenau; es ist haerter.

Diese Methode ist Geheimdienst-Standard.
Historisch wurden dazu Nachrichtenagenturen exotischer
Laender genutzt. Um eine Desinformation zu "waschen",
braucht sie mehrere Quellen. detebe  (tm) und dpa unterscheiden
sich darin, wie  sie  "Teilwahrheiten" anerkennen: bei einer
Agentur wie dpa braucht es drei unabhaengige Quellen.

Aufgabe eines Geheimdienstes besteht nun darin, eine Meldung
zu schaffen, die von drei unabhaengigen Quellen gebracht wird,
denn dann kommt das auch bei dpa und gilt als "Teilwahrheit".

Desinformation wie etwa die Baby-Brutkasten-Luege im
Golfkrieg kann durch Quellenrecherche aufgedeckt werden.

Zu den Zeiten, wo im Rahmen der Baader-Meinhof-Hysterie
behauptet wurde, die RAF wolle waehrend eines Fussball-
Endspiels das Stadion in Stuttgart mit Raketen beschiessen
(samt BILD-Berichten),  ging das "problemlos" auch dann,
als ein Stuttgarter Abgeordneter (!) Jahre spaeter das als
Staatsschutz-Komplott aufdeckte. Denn das wurde nicht in
Quadratmetern als Pressebericht verbreitet, sondern als
Quadratzentimeter oder noch weniger (really: "Abdruck-
Ergebnisse" in Quadratzentimetern sind eine uebliche Mass-
Einheit).

Das Internet als Werkzeug ist Desinformationsdiensten seit
spaetestens ca 1995 (Zeitgrenze, ab der tendenziell "alles",
vorher "nichts" per Mausklick erreichbar) ein Problem, weil
sie nun "neue" Methoden der Desinformation einsetzen muessen.

Denn _nun_ kann man derartige Desinformationen aufdecken
durch eine Reihe von URLs und andere Links und genau hier sind
lokale Kopien wichtig (das zeigt im Rueckblick bei fitug die Doku
zur relativen Marginalie Somm-Prozess).

"Der Staub in den Archiven ist der Sprengstoff von morgen"
war einer der Schluesselsaetze des Teams bei der Beratung
der ersten gruenen Bundestagsfraktion zu Computereinsatz 1985.
Exakt hier lache ich ueber den Vorwurf des Dejanews-Fanatismus
gegen mich, weil ich weiss, warum ich hier Archivierung foerdere.

Wer frei assoziativ ueber Rolle und Bedeutung von NewsGroups
nachdenken will, der lese ein paar Saetze vom Beitrag von Henning
Weede vom 04.08.1998 mit dem Betreff

"Werbung in Newsgruppen - rechtlicher Stand?"

Henning schrieb dort:

"Ausserdem werden sich so zensurfreudige Staaten wie die
USA oder Deutschland nur freuen koennen, dass es so viel Spam
in den Newsgroups gibt, weil Spam die sogenannten "strafbaren"
Inhalte erstickt. Ich  darf daran erinnern, dass fast der komplette
Spam alt.sex.*  und alt.binaries.pictures.erotica.* betrifft.
Vielleicht kann man eines Tages sogar seine Internet-Kosten von
der Steuer absetzen, wenn man nachweist, dass man mindestens
1000 Breidbart-Index-Einheiten pro Tag in die "strafbaren"
Newsgroups gespamt hat.

Wenn es um Spam und Zensur geht, sind Spammer und Staat gute
Freunde".



Ulfkotte und Konsorten, die in Geheimdienstdreck verwickelt sind,
freuen sich IMO auch ueber Spam, weil  der es ihnen erleichtert,
Geruechte in die Welt zu setzen und es erschwert, Quellen zu
erforschen.

Insofern stimme ich Heikos Kernaussage zu, dass Ulfkotte  ein
Desinformant ist mit hohem IQ.
Es gilt, ihn genau zu beobachten; samt irgendwelchen sonstigen
"Ausweichquellen", die genutzt werden, um zu verschleiern.
wau