RE: [FYI] Udo Ulfkotte pusht PEREKO

[Martin Spill <spill@acm.org>]

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On Saturday, August 08, 1998 8:45 PM, Olaf Boos[SMTP:blue@tarigon.de] wrote:
>  HiYa!
> 
> [Pressezitat FAZ]
> 
> >[...] sehr lobend ueber die "PEREKO"-Software, [...]
> 
> Ich dachte, die Nutzlosigkeit solcher Teile haette sich bereits
> rumgesprochen. War wohl doch nicht so. Dummes Deutschland.

Besser nicht unterschaetzen, weder Ulfkotte noch seine Souffleure.
> 
> >Immerhin erwaehnt Ulfkotte, dass PEREKO nur bereits bekannte Bilder
> >wiedererkennen kann [...]
> 
> Und deshalb ist es nutzlos. Geringe Modifikation reicht aus, schon
> ist dieser Schrott 'blind'. Neues wird garnicht erst erkannt. 

Ist auch nicht erforderlich, denn dazu fuehrt Ulfkotte (bzw. seine LKA-Quelle) ja die "Briefmarkensammler" ein: Man findet sie, indem PERKEO nach Bekanntem sucht, bei den Sammlern daheim findet sich dann neues Material, das wiederum zu aktuellen Missbrauchsfaellen.

Die Argumentationslinie entspricht der des BMI in Sachen Kryptoverbot: Natuerlich kann man es umgehen, aber genuegend Leute werden das nicht oder nicht gut genug koennen - und die kriegen wir dann, frueher oder spaeter.

> >Die politische Hauptstossrichtung des Artikels duerfte mit der Frage
> >im Zusammenhang stehen, ob die Provider "freiwillig" PEREKO einsetzen
> >wollen oder nicht.
> >Viele Provider weigern sich aus verschiedensten
> >Gruenden, und diese Verhaltensweise wird von Ulfkotte angeprangert.
> >Man gewinnt den Eindruck, als ob hier gewisse Kreise ueber PEREKO
> >einen Einstieg in eine neue Runde der Diskussion um "technische
> >Zumutbarkeiten" bei der Inhaltekontrolle durch Internetprovider
> >eingelaeutet werden soll.
> 
Genau dazu dient offenbar das Beispiel des PERKEO-Einsatzes an einer hessischen Hochschule (weiss jemand, an welcher das war?): Eine automatisierte Suche nach Bildmaterial strafbaren Inhalts _ist_ moeglich und erfolgreich, deshalb auch zumutbar. Es ist nicht erforderlich, flaechendeckend danach zu fahnden, allein der Fahndungsdruck fuehrt zur Angebotsverminderung, draengt das Material zurueck.

Diese Argumentation ist deshalb so gefaehrlich, weil sie die Machbarkeitseinwaende der Informatiker unterlaeuft. Es macht nichts aus, dass kleine Veraenderungen an bekanntem Material die Entdeckung im Einzelfall erschweren kann. Die Masse macht's. Und wer gern weiterhin Moeglichkeiten diskutieren will, wie man durch Bildbearbeitung solchen Fahndungsmassnahmen begegnen kann, sollte sich u.a. mit dem Tatbestand der Strafvereitelung vertraut machen.

- -- 
Martin Spill
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