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Freiheit für das Internet - jfyi



>>#: 10252 S7/Ethik & Recht  (CIS:DTJOURNAL)
    19-Aug-98  12:51:13
Sb: Freiheit fürs Internet
Fm: Roswitha Casimir 100711,2372
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Erste Erfolge der ONLINE TODAY-Aktion "Freiheit für das Internet" /
Hauptkommissar Fiehl vom Landeskriminalamt München im ONLINE
TODAY-Interview: "Was das Netz braucht, sind Spezialisten und keine
neuen Gesetze"

   Hamburg (ots) - Die Aktion "Freiheit für das Internet" der
Zeitschrift ONLINE TODAY kann erste Erfolge vorweisen. Wie das
Online-Magazin in seiner aktuellen Ausgabe (EVT: 20. August 1998)
berichtet, sind inzwischen bereits 330 "Freiheitskämpfer" im größten
deutschsprachigen Webring miteinander verlinkt und zeigen mit den
ONLINE TODAY-"Freiheitsbutton" Flagge auf ihrer Homepage, um
gemeinsam für ein freies Internet, gegen Zensur und staatliche
Einschränkungen vorzugehen. Darüber hinaus wurden bis heute rund
1.250 E-Mails an Politiker versandt.

   Hauptkommissar Heinz Fiehl, Leiter der Arbeitsgruppe Internet im
Landeskriminalamt München, spricht sich im ONLINE TODAY-Interview
gegen neue Gesetze zur Verfolgung von Straftätern im Internet aus.
"Was das Netz braucht, sind Spezialisten und keine neuen Gesetze."
Die Straf- und Multimedia-Gesetze seien in den letzten Jahren in
bezug auf das Internet permanent modifiziert worden. "Was jetzt noch
fehlt", so Fiehl, "sind Beamte, die sie auch durchsetzen können."
Bislang ist die Münchener Arbeitsgruppe die einzige derartige
Spezialeinheit, die mit der Fahndung nach Internet-Straftätern befaßt
ist.

   Derzeit sind in der bayerischen Spezialeinheit zehn Mitarbeiter
ausschließlich damit beschäftigt, das Web nach Straftaten abzusuchen.
Meist handelt es sich dabei Fiehl zufolge um Pornografie und
Kinderpornografie, wobei pädophile Straftäter in erster Linie in den
Chats anzutreffen seien. "Unsere Leute gehen da unter einem Pseudonym
rein, und wenn ihnen ein Bild angeboten wird, schlagen sie zu." Mit
dem Pseudonym oder der IP-Adresse des Rechners gehen die Fahnder dann
zum Provider. "Nach anfänglichem Zögern spielen die mittlerweile ganz
gut mit", so Fiehl gegenüber ONLINE TODAY.

   Die Aufklärungsrate der Spezialeinheit ist beachtlich. "Allein
1997 haben wir 900 Strafanzeigen geschrieben. 93 davon wurden an
ausländische Behörden weitergeleitet, die meisten in die USA." Fast
alle Täter, so Fiehl weiter, seien nachher auch angeklagt worden.
"Oft sind das normale Leute, die nur mal aus Neugierde auf so einen
Bildertausch eingegangen sind." Fiehl rät daher allen Onlinern, die
sich selbst auf die Jagd nach Straftätern machen, die Finger davon zu
lassen. Denn schon das Herunterladen solcher Bilder ist strafbar.

ots Originaltext: ONLINE TODAY


Für Rückfragen:
Ulf Grüner, Redaktion ONLINE TODAY,
Telefon 040/3703-7828, Telefax 040/3703-7853
URL: http://www.online-today.de


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