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Re: Bundesumweltamt forciert WinTel




Wau:
> Heiko:
> >Das ist wohl allgemein so bei Telephongesellschaften, Interconnection etc.
> ...
> 
> Meine Einschaetzung: Die Einigung ist Oligopolgehabe und wurde
> der EU durch Lobbypolitik aufgedrueckt.

> Industriepolitik im Rueckblick: die Abschottung zwischen Prestel GB,
> Minitel F, Btx  D (inkompatible Normen fuer das gleiche) hat zwar
> funktioniert, aber im Effekt die Durchsetzung des Internet und
> das Verwischen der Grenzen befoerdert.

Es gibt die Gegenthese, dass das Internet heute leistungsfaehiger sein
koennte, wenn nicht allenortens Preis- und (Minder-)Leistungsknueppel 
zwischen Beine geschleudert worden waeren. Internet-Telefonie gilt als
die schlimmstmoegliche Konkurrenz zu den klassischen Hochpreis-"Services",
also versucht man, wenn man es auf Dauer schon nicht aufhalten kann, zumindest
so aufwendig wie moeglich zu machen. Flatrate ist schaedlich, ISDN ist
Technologie, die so teuer wie moeglich sein muss (zwei Leitungen rechtfertigen
mindestens doppelte Preise), fuer Handies macht man 36Monate-Knebelvertraege
mit Mindestgespraechsvolumen, das Wechseln zu billigeren Gesellschaften
erfordert komplizierte Operationen, etc.

> Hartmut:
> >> > Warum kann die EU das beim der Netzinfrastruktur dort wohl aber hier
> >> > nicht?
[...Dummdoedel in der EU...]
> 
> Das ist nur _ein_ Aspekt.
> 
> So 85 waren wir vom CCC in Strassburg im Europaparlament
> bei einer Veranstaltung zu Perspektiven der Vernetzung und
> haben "nebenher" die von der EU zugewiesene Computer-
> ausstattung  der Gruenen besichtigt.

Genau das ist _der_ Aspekt. 

> Will sagen:
> - die EU war und ist IMO ebenso unfaehig zu Entscheidungen
>   ueber Standards wie Bundestagsabgeordnete
> - die Entscheidungen von Ministerien sind aehnlich unklug.
> - die einzigen, mit denen wir im Bundestag 1985 wirklich
>   fachlich kompetent reden konnten, war der Wissenschaftliche
>   Dienst des Bundestages; dessen Vorschlaege aehnelten den
>   unseren und sie wurden abgelehnt.

> In _der_ Relation sind Fehlentscheidungen des Bundes-U-Amts
> eine Marginalie. Bei der Regulierungsbehoerde hat etwas
> Druck von aussen genuegt und sie haben nachgebessert, die
> Word-Dokumente vom Webserver geworfen usw.
> 
> Die gleiche Methode wird IMO auch beim Bundesumweltamt
> reichen; da muss man nicht unbedingt im Winter die
> Heizungssteuerung via Internet hacken und sie Energie
> sparen lassen. Damit die Word-Dokumente verschwinden,
> reichen Briefe (nur notfalls ein guter Hoax mit Winwordvirus)
> und die Angelegenheit ist Chefsache und wird abgestellt.

Stichwort BackOrifice: M$ spielt es runter (wer sich nicht ins
Teufelsding Internet begibt, ist nicht gefaehrdet - und verhoekert
dem DAU im gleichen Atemzug einen Muell, der ohne Netz kaum funktioniert),
alle schreien nach einem neuen Virenscanner dafuer (und werden auch
kraeftig Taler fuer einen solchen Ablass zum Fenster rauswerfen),
und nichts wird sich aendern. Und das Dummes-U-Amt wird weiter mit
Word-Ramsch rumwerfen: Prinzip: wir schaffen uns den nuetzlichen Idioten, 
den wir brauchen: Hacker und Linux-User, die sich beschweren, sind so asozial
wie Castorgegner, welche Millionen von Steuergeldern verplempern, indem sie
Bewachung durch Tausende von Polizisten erzwingen.

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