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[telepolis] Verlust der Geschichte



Zum Thema SGML und Datenformate sowie Archivierung:

Verlust der Geschichte?

Florian Rötzer   29.09.98 

Amerikanische Behörden haben Probleme mit der Archivierung von
digitalen Dokumente 

                                  

Behörden produzieren eine Menge Dokumente, die über lange Zeit
aufbewahrt werden müssen. Solange die Dokumente nur auf Papier 
vorlagen, waren sie an den Ort der Archive gebunden und nur 
schwer zugänglich, aber sie hatten den Vorteil, daß
man sie, wenn sie gut gelagert waren, ohne Probleme 
noch Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte später lesen konnte. Im
elektronischen Zeitalter ist das anders. Mehr und mehr Daten 
werden in elektronischen Dateien und Datenspeichern abgelegt - 
und sie können dann auch von jedem Befugten zu jeder Zeit und 
an jedem Ort abgerufen werden. Man geht davon aus, daß bereits 
in einigen Jahren in den USA 90 Prozent der Schriftstücke 
elektronisch verarbeitet und gespeichert werden. 
[ ... ]

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/1569/1.html


Dies macht verschiedene Dinge deutlich:

1. Wir brauchen einen Satz "offizieller", archvierbarer, offengelegter
und automatisch erschließbarer Dokumentenformate. Es kann nicht sein,
daß wir unser gesellschaftliches Gedächnis den Datenformaten eines
Herstellers anvertrauen, der dieses Format dazu noch nicht dokumentiert
und alle paar Jahre verändert.

Die durch die ständigen Umstellungen und Änderungen entstehenden Kosten
und Verluste sind von keiner der existierenden Organisationen
(Verwaltungen, Konzerne) zu tragen.

2. Das Problem ist bisher nicht ausreichend publiziert worden. Es hat
auch nicht einen so griffigen Namen wie der Y2K-Bug, aber IMHO noch viel
weitreichendere Konsequenzen...

Kristian

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