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Re: Computersteuer?



Moin,

On Mon, Oct 05, 1998 at 11:48:01PM +0200, PILCH Hartmut wrote:
> > Bin ich auch nicht so recht dafuer, reizvoll waere es natuerlich, wenn auf
> > diesem Wege so etwas wie eine staatliche Foerderung entstehen koennte, nur
> > fuerchte ich, dass die Gelder irgendwo versanden :-(
> Das oeffentlich-rechtliche Fernsehen ist ein Beispiel fuer buerokratisches
> Versanden.  Dennoch ist es besser als das private.

Du meinst qualitativ? Naja, die haben da auch so einen Auftrag, ich glaube
sogar, aus der Verfassung heraus. Und sie muessen sich nicht *so* sehr um
das scheren, was die meisten Leute wollen: Talkshows, Schlammschlachten,
Action-Filme, Seifenopern und das am Liebsten 24 Stunden am Tag und wehem
es wird zu sachlich, es koennte ja einer nicht mehr verstehen und
ausschalten... Ich weiss, was Du meinst, aber ich weiss noch nicht recht,
ob man faehige Leut emit genug BWL-Verstand finden, die vernuenftig div.
Projekte auswaehlen und befuerworten (Ich fuerchte einfach, dass am Ende
ein allseits bekannter Software-Riese Geld reinpumpt und dafuer werden nur
noch seine Projekte gefoerdert - das ist aber sicher nicht im Sinne des
Erfinders)


> Gerade im Internet hat man noch bessere Moeglichkeiten, eine oeffentliche
> Aufsicht zu verwirklichen und so Korruption/Versanden entgegenzuwirken.

Das kostet Dich ein heiden Geld, wenn du die vierteljaehrliche Bilanz ins
Web stellen willst.

> Ich waere z.B. strikt dagegen, dass ein Regierungsamt die Gelder
> verwaltet.  Stattdessen muessten Regeln fuer Ausschreibungen und
> Wettbewerbe aufgestellt werden und ein Konsortium wird gewaehlt, das nur
> die Aufgabe hat, den Regeln gemaess zu verfahren, ohne selbst Software zu
> schreiben.  Strikte Gewaltentrennung zwischen Politik und Markt auch hier. 

Wie will ein Papiertiger entscheiden ob der eine oder andere
Projektvorschlag die technisch bessere Loesung ist? Man muss direkt mit in
der Entwicklung dran sein, um zu beurteilen, welcher Ansatz mehr
verspricht und wer nur Verwaltung kann, kann sich darum nicht auch noch
kuemmern. Du kannst sicher sein, dass wenn du eine Idee ausschreibst, sich
nicht nur ein Projekt meldet, was gefoerdert werden will. Und wer sagt
Dir, dass die Firmen, die Du dann foerderst (weil Einzelpersonen beim
heutigen umfang idR keine Chance mehr haben) das Geld auch da reinstecken,
wo es hinsoll und diese Projekte nicht als guenstige staatl. Foerderung
betrachten?

Nebenbei bemerkt liegt dann wieder alles an der ueberzeugenden
Praesentation und keiner merkts, wenn eine geniale Idee baden geht, nur
weil der Erfinder halt ein Techniker ist und kein Show-Master...?

Diese 'Wettbewerbe' sind mir alle zu schmierig und subjektiv. Aber ich
wuesste nicht, wie man das aendern sollte.

> Die Politik ist dazu da, einen Markt zu schaffen, wo er (aufgrund der
> Beschaffenheit von Information) nicht von selbst entstehen kann

*Lach* Politik ist wohl momentan erst einmal dazu da, sich gegenseitig
anzugiften und zu keinem Ergebnis zu kommen ... aber Schwamm drueber,
warten wir ab, was passiert.

neko
-- 
neko@greenie.muc.de 	  Simone Demmel		Muenchen (Germany)
Fax.: 089/356 550 25 		      http://greenie.muc.de/~neko/
        Wo ist am Internet der Henkel zum wegschmeissen?