[FYI] Herr Stuermer hat Internet-Angst / Appell an CSU-Bayern

[Horns@t-online.de (Axel H. Horns)]

N.B.: Wenn ich mich recht erinnere, kennen wir Herrn Stuermer bereits 
aus dem "Historikerstreit" der 80er Jahre, als seine Thesen zur 
(seiner Meinung nach notwendigen) Historisierung des 
Nationalsozialismus Gegenstand heftiger oeffentlicher Diskussionen 
waren.


http://www.yahoo.de/schlagzeilen/19981013/politik/908281740-0908274654
-0000160152.html

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Dienstag, 13. Oktober 1998, 12:29 Uhr

«Heinzelmännchen können sich in Monster verwandeln»

Historiker Stürmer warnt zur Eröffnung der Münchner Medientage vor
Abgründen im Cyberspace 

München (AP) Mit einer eindringlichen Warnung vor den «Abgründen im
Cyberspace» hat der Erlanger Historiker Michael Stürmer die Medientage
in München eröffnet. In seinem Festvortrag beklagte Stürmer am
Dienstag die gefährliche Verwundbarkeit und die damit verbundene
Unbeherrschbarkeit der Informationssysteme. Um die Kontrolle über die
Systeme zurückzuerlangen, schlug er vor, eine Art «zivilen
Generalstab» aus Vertretern von Medien, Wissenschaft, Wirtschaft und
Politik zu schaffen. 

Stürmer warnte, daß strategische Hacker mit geringem Aufwand schon
heute einen Informationskrieg entfachen und unvorstellbaren Schaden
anrichten könnten. Ein ehemaliger FBI-Mann habe erst kürzlich
eingeräumt, daß zehn hochqualifizierte Hacker die USA in 90 Tagen
lahmlegen könnten. Solche Angriffe, etwa die Verwirrung der Computer,
träfen die Nervenstränge der modernen Industriegesellschaft. 

«Es geht um die Tatsache, daß die Heinzelmännchen von Köln binnen
Sekunden sich in Monster verwandeln können», sagte Stürmer. «Die
Ideologie der Internet-Schwärmer, es werde fortan jeder mit jedem
schönstens kommunizieren, ist auf eine Realität gestoßen, wo jeder
jedem zu nahe tritt, ob pornographisch oder kriminell, oder einfach
nur so. Abschalten ist nur begrenzt Abhilfe, denn das bringt
Informationsverluste und Kosten.» 

Stürmer forderte die bayerische Staatsregierung auf, sich dieser
modernen Form der Bedrohung anzunehmen, um Vertrauensverluste zu
vermeiden und Chaos zu verhüten. Bayern habe alles, um diese Aufgabe
wahrzunehmen, betonte er. Es könnte eine hochrangige politische
Aufgabe sein, eine Art «Thinktank» zu schaffen, um Kontroll- und
Steuerungsfunktionen zu erfüllen. 

[...]

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