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[FYI] TRON
- To: debate@fitug.de
- Subject: [FYI] TRON
- From: Horns@t-online.de (Axel H. Horns)
- Date: Mon, 26 Oct 1998 07:14:27 +0100
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Mysteriöser Tod eines Hackers
Ein 26jähriger Computerspezialist, der als
erster die Fälschbarkeit von Telefonkarten
nachwies, wurde tot aufgefunden. Der Chaos
Computer Club vermutet nun ein Verbrechen
Vor neun Tagen verschwand der Computerspezialist
Boris F., Mitglied des Chaos Computer Clubs
(CCC). Am vergangenen Donnerstag wurde der
Diplominformatiker im Britzer Garten in Neukölln
gefunden, erhängt an einem Baum. Die Polizei
erklärte in einer ersten Stellungnahme, daß sich
der 26jährige nach dem vorläufigen
gerichtsmedizinischen Untersuchungsergebnis
selbst getötet habe. Dennoch wurde ein
Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf ein
Kapitalverbrechen eingeleitet. Denn der
26jährige hat nach bisherigen Erkenntnissen nach
seinem Verschwinden noch mehrere Tage gelebt,
wobei unklar ist, wo er sich aufgehalten hat.
Auch gestern ging die Polizei noch von einer
Selbsttötung aus. Die Ermittlungen des
Landeskriminalamtes dauern noch an.
Nach Darstellung des CCC war Boris F. einer der
fähigsten Hacker Europas. Er hatte 1995 als
erster die Fälschbarkeit von Telefonkarten
nachgewiesen. Mit der von ihm entwickelten
"Wunderkarte" kann man unbegrenzt kostenlos
telefonieren. Bei seinem Forscherdrang
überschritt Boris F. damals die Grenzen der
Legalität und wurde zu einer Bewährungsstrafe
verurteilt. Danach nahm er Kontakt mit dem CCC
auf und konzentrierte sich auf legale Projekte.
In seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich mit
der Anwendung von modernen
Verschlüsselungssystemen auf
Kommunikationsverbindungen. Dabei entwickelte er
ein Gerät, mit dem das Telefonieren preiswert
über ISDN-Leitungen verschlüsselt werden kann.
Boris F. war außerdem am Nachweis der
Klonbarkeit von GSM-Karten in Deutschland
beteiligt. Die in Deutschland gebräuchlichen
Handys arbeiten mit dem sogenannten
GSM-Standard, wobei GSM für Global System for
Mobile Communication steht - ein Standard, auf
den sich Netzbetreiber aus rund 120 Ländern
geeinigt haben.
Der Chaos Computer Club geht wegen der Umstände
von Boris F.s Verschwinden und seiner
außergewöhnlichen Fähigkeiten von einem
Verbrechen aus, "auch wenn wir derzeit keine
Erkenntnisse über mögliche Täter besitzen",
teilte der CCC in einer Pressemitteilung mit.
"Einen Selbstmord können wir uns nicht
vorstellen", so der CCC. "Vielleicht ist ihm
sein Nichtanerkennen des Zusammenhangs zwischen
den Grenzen in der virtuellen und der realen
Welt zum Verhängnis geworden", heißt es weiter
in der Pressemitteilung. "Wir bewegen uns in
einem zunehmenden Spannungsfeld wirtschaftlicher
und politischer Natur", begründete gestern
CCC-Sprecher Andy Müller-Maguhn gegenüber der
taz den Verdacht eines Verbrechens.
Barbara Bollwahn
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Siehe auch:
http://www.intrinet.de/intrinet/261098/cotod.html
http://www.BerlinOnline.de/aktuelles/berliner_zeitung/berlin/.html/1ar
tik24.html
http://www.wnonline.de/ext1/computer/onl7_1_2510_1025101704.html
http://www.bild.de/news/aktuell/tod26/tod26.html
http://www.express.de/news/news05.html
http://www.spiegel.de/homepage/home/tron_pan.html
http://www.kn-online.de/htm/aktuell/welt/c-computerhacker_tron.htm
http://news.lycos.de/news/ge/textidx.asp?Text=/news/ge/Vermischtes/199
810251306MAW4513.htm
http://www.yahoo.de/schlagzeilen/19981025/vermischtes/909324300-090931
7288-0000180057.html