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Aktive Einflussnahme?? Was: Umstellung auf PGP





On Fri, Dec 04, 1998 at 06:48:47PM +0100, Axel H. Horns wrote:
...
> Bei der universitaeren Forschung kann es vorkommen, dass Ergebnisse
> erzielt werden, die aus der Sicht von bestimmten Behoerden relevant
> sind, so dass diese Stellen daran interessiert sind, Kenntniss
> moeglichst fruehzeitig zu erlangen. 
...


Eine überaus berechtigte Überlegung, allerdings habe ich (nach rund 12
Jahren Uni) sehr starke Zweifel, daß die "bestimmten Behörden" noch
die Telekommunikation abhören müssen, um zu wissen, was sich da
allgemein und speziell im Bereich Kryptographie tut. Es gibt so viele
Kontaktpunkte und Verbindungen, daß es für diese Behörden viel
einfachere Wege gibt, an solche Informationen zu kommen. Meistens
werden sie sogar frei Haus geliefert. Meiner Meinung nach würde sich
da der Aufwand zum Abhören von Telefon, Fax und Email gar nicht mehr
lohnen.

Die Besonderheit der Universitäten ist ja auch nicht die
Geheimhaltung, sondern die Forschung. Insofern dürften sich "bestimmte
Behörden" eher daran stören, daß an der Universität was produziert
wird, was ihnen nicht in den Kram paßt, und das dann ganz ohne jede
Geheimhaltung in die Welt posaunt wird. Insofern wäre da die Gefahr
viel größer, daß aktiver (bremsender) Einfluß auf die
öffentliche/veröffentlichte Forschung genommen wird.

Aus meinen eigenen Beobachtungen (deren Stichprobenumfang
freilich zu klein ist, um eine allgemeingültige Aussage zu machen)
kenne ich einige Merkwürdigkeiten, für die eine Einflußnahme eine
plausible Erklärung wäre. Dazu gehören Eigentümlichkeiten bei der
Vergabe von Forschungsgeldern, bei der Veröffentlichungspraxis, 
Dienstreisen, Promotionen usw. 


Deshalb die Frage: 

Kennt jemand Fälle von aktiver negativer Beeinflußung von Forschung
und Entwicklung im Bereich der System- und Kommunikationssicherheit?
Ich wäre da sehr an Hinweisen und Meinungen interessiert.



Gruß
Hadmut