Re: [FYI] UNESCO: Provider sollen zensurieren

[PILCH Hartmut <phm@oas.a2e.de>]

Angelika Goedde analysierte: 

> Ihr differenziert doch auch zwischen unix und linux sowie den verschiedenen
> linux-versionen, oder?
> Ich denke dass wir auch deshalb unseren Verstand haben, um zu analysieren
> und zu differenzieren bzw. Ursachenforschung zu betreiben. Soll ich mal
> nachweisen, dass die Emanzensprueche sowie Geschaeftsinteressen zwar
> getrennte Sphaeren sind, sich aber trotzdem aus der gleichen Wurzel
> speisen? Um ein Syndrom genauer zu analysieren, muss man es innerhalb der
> Sozialanamnese in seine Einzelsymptome zerlegen. Nichts anderes habe ich
> gemacht. Es ist doch auch eine interessante Frage, warum z.B. nachdem Alice
> Schwarzer/Emma mit ihrer PorNO-Kampagne ("Porno ist die Ideologie,
> Vergewaltigung die Praxis") nicht durchkam, das Thema "sexueller Missbrauch
> an Kindern" so gepusht wurde und warum da in einige sehr obskuren Projekte
> ploetzlich soviel Staatsknete gepumpt wurde...

Wir haben uns irgendwann fuer einen sehr weitgehenden Schutz der freien
"Meinungsaeusserung" entschieden und sind mit den Ergebnissen nicht immer
gluecklich.  Bei diversen Gelegenheiten entstehen daher Kampagnen die als
Versuchsballong eines auf Zurueckdrehung jener liberalen
Grundrechtsinterpretation zielenden Kulturkampfes dienen koennen. 

Es gaebe durchaus Argumente fuer ein solches Zurueckdrehen.  Ich sehe
derzeit z.B. in China eine Situation, in der die Regale der Buchgeschaefte
voll von serioesen, scheuklappenfreien Buechern ueber Sexualpsychologie
und Sexualaufklaerung stehen, aber Pornographie nach wie vor verboten ist.
Das ging auch in Europa bis kurz nach dem Krieg, und es ginge auch heute
noch.  Es fehlt nur der Wille.

Aber Alice Schwarzer kann solche konservativen Argumente nicht liefern. 
Ihr bleibt nur die Uebertreibung schwacher Positionen.  Aehnlich kann es
auch manchen KiPo-Bekaempfern gehen. 

Wie man Paederastie moralisch/rechtlich einstuft haengt nicht so sehr von
einer differenzierten Psychoanalyse der Paederastie ab, es sei denn eine
solche Analyse koennte beweisen, dass es sich um einen Vorgang handelt,
der die Kinder gluecklich macht.  Aber wer wuerde das glauben?  Die
Psychologie hat im Tross einer permissiven Gesellschaftsideologie ohnehin
schon zu viel Glaubwuerdigkeit verloren.

-- 
Hartmut Pilch
http://www.a2e.de/phm/