[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: [FYI] UNESCO: Provider sollen zensurieren



Holger:

> Die Argumentation des Verbots des Besitzes von und Handels 
> mit solchen Bildern entspricht derjenigen bei anderen verbotenen Dingen wie
> harten Drogen, Giftstoffen, bestimmten Waffen, etc.: es ist der Versuch,
> die Quellen auszutrockenen, in dem man ihnen die Konsumenten entzieht. Diese
> Methode laesst sich nur in ziemlich begrenzten Situationen einsetzen.
...
 
> Die Schnittlinie liegt da, wo unmittelbare oder mittelbare, aus der
> jetzigen Erkenntnissicht mit grosser Wahrscheinlichkeit zu erwartende,
> Schaeden bei nicht eigenverantverantortlich handelnden Personen/Objekte 
> entstehen werden. Und das unterscheidet "normale" Erwachsenenpornos aus
> dem Sexshop von Kinder-, Sodomie- und Gewaltpornos. Das Verbot normaler
> Pornographie ist *nicht* begruendbar, ohne abstruse verklemmte Moralvorstel-
> lungen herbeizuzitieren.

Ich muss nur die Vorstellung herbeizitieren, dass Pornographie ein
Straftaten foerderliche Umfeld bildet oder die Hemmschwelle zu solchen
Taten herabsetzt.  Oder die Moralvorstellung der romantischen Liebe als
einer heiligen, die Gesellschaft voranbringenden, Altruismus und
Kreativitaet foerdernden Kraft.  Die Vorstellung das alle Versuche, das
andere Geschlecht durch andere Mittel als echtes Liebeswerben (Gewalt,
Geld, Arrangement durch Eltern) zu gewinnen oder irgendwelche Abkuerzungen
zu suchen, von der Gesellschaft zu aechten sind.  Die Vorstellung, dass
Unmoral zwangslaeufig um sich herum einen Sumpf bildet, in dem alles
moegliche schlechte gedeiht.  Das mag altmodisch klingen, ich finde es
aber nicht abstrus.  Sicherlich nicht von geringerem Erkenntniswert als
das meiste, was die Sozialwissenschaftler mit ihren Statistiken dazu zu
sagen haben. 

-- 
Hartmut Pilch
http://www.a2e.de/phm/