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Re: [FYI] UNESCO: Provider sollen zensurieren



Holger:
 
> Solange es klar als Meinungsaeusserung kenntlich gemacht ist, kannst Du
> jegliche Auffassung vertreten. Nur laesst man recht gerne mal dieses
> Meinungslabel weg und verkauft seine Spekulation als Erkenntnis, am besten
> sogar noch als fundamentales Prinzip.

Um Gesetze und sonstige politische Vorgaben zu machen, sollte es
eigentlich nicht "wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse" oder
"fundamentaler Prinzipien" beduerfen.  Es muesste moeglich sein, quasi aus
mehr oder weniger aus dem Bauch heraus Pornographie als gemeinschaedlich
zu erkennen und zu verbieten, solange man der Gegenpartei die Moeglichkeit
laesst, dagegen zu argumentieren, um diese Entscheidung vielleicht
aufgrund anderer ebenso unwissenschaftlicher Erkenntnisse eines Tage
umzustossen.  Die Forderung, dass eine Gesellschaft ohne gesicherte
wissenschaftliche Grundlage sich fuer keine Werte entscheiden duerfe,
fuehrt einerseits zu liberaler Beliebigkeit, andererseits zu totalitaerem
Imponiergehabe ("wissenschaftlicher Sozialismus", "Gesetze der
Geschichte", "goettliche Wahrheit").

-- 
Hartmut Pilch
http://www.a2e.de/phm/