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[FYI] Grünbuch über den Beitrag der Informationen von staatliche



http://www2.echo.lu/info2000/en/publicsector/greenpaper.html

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                       GRÜNBUCH ÜBER DIE INFORMATIONEN DES
                       ÖFFENTLICHEN
                             SEKTORS IN DER INFORMATIONSGESELLSCHAFT 


                   IP/99/32 
                   Brüssel, den 20. Januar 1999 

                   Grünbuch über den Beitrag der Informationen von
                   staatlichen Stellen für die
                   Informationsgesellschaft 

                   Die Europäische Kommission hat beschlossen, ein
                   Grünbuch darüber zu veröffentlichen, wie die von
                   staatlichen und öffentlichen Stellen gesammelten
                   Informationen so genutzt werden können, daß die
                   europäischen Bürger und Unternehmen auf dem Weg in
                   die Informationsgesellschaft daraus den größten
                   Nutzen ziehen können. Zahlreiche Informationen, die
                   öffentliche Stellen zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben
                   gesammelt haben, könnte die Multimediawirtschaft
                   nutzen, um neue Produkte und Dienstleistungen zu
                   entwickeln. Bürger könnten besser ihre Rechte
                   wahrnehmen, wenn z.B. Informationen darüber leicht
                   zugänglich wären, unter welchen Bedingungen man in
                   anderen Mitgliedstaaten arbeiten, studieren oder
                   als Rentner leben kann. Viele hätten gern
                   vollständige Informationen über steuerliche
                   Vorschriften bei grenzüberschreitenden Einkäufen.
                   Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen könnte
                   gesteigert werden, wenn sie schnell und einfach in
                   Erfahrung bringen könnten, welche Vorschriften und
                   Verfahren gelten, falls sie in andere Länder
                   exportieren möchten. Informationen über all dies
                   gibt es zwar. Die technischen und rechtlichen
                   Verfahren und Bedingungen, unter denen die
                   Mitgliedstaaten sie zur Verfügung stellen, sind
                   unterschiedlich und daher für Bürger und
                   Unternehmen aus anderen Mitgliedstaaten wenig
                   transparent. Das Grünbuch ruft zur Diskussion auf
                   und stellt Fragen dazu, wie diese Situation
                   verbessert werden kann. Die Kommission bittet um
                   Antworten bis zum 1. Juni 1999. 

                   Das auf Vorschlag der für Fragen der
                   Informationsgesellschaft zuständigen
                   Kommissionsmitglieds, Martin Bangemann, erarbeitete
                   Grünbuch basiert auf einem Konsulationsprozeß, der
                   bereits im Juni 1996 begonnen hat. Mit
                   Mitgliedstaaten und Vertretern von Bürgern,
                   Nutzergruppen, Privatwirtschaft und insbesondere
                   den Informationsinhaltsproduzenten untersuchte die
                   Kommission, wie die riesige Anzahl von nicht
                   vertraulichen Informationen, über die öffentliche
                   Stellen verfügen, am besten für Bürger und
                   Unternehmen genutzt werden kann. 

                   Die europäische Wirtschaft leidet unter einem
                   Wettbewerbsnachteil gegenüber ihren Konkurrenten
                   aus den USA, wo schon 1966 ein ,Freedom of
                   Information Act" verabschiedet wurde. Seither
                   gewähren öffentliche Stellen in den USA kostenlos
                   oder für wenig Geld Zugang zu hochentwickelten,
                   leistungsfähigen Informationssystemen. 

                   Auch in Europa beginnen einige Mitgliedstaaten
                   diesen Weg zu beschreiten. Aber die Strategien,
                   Rechtsvorschriften und Systeme hier sind
                   uneinheitlich und dadurch oft wenig
                   nutzerfreundlich und wenig transparent. 

                   Das Grünbuch schlägt nicht vor, daß die
                   Mitgliedstaaten mehr Informationen sammeln oder
                   veröffentlichen sollten, sondern daß die
                   vorhandenen und im Prinzip zugänglichen
                   Informationen potentiellen Nutzen unter
                   transparenteren und einfacheren Bedingungen zur
                   Verfügung gestellt werden sollten. In einigen
                   Fällen wird das bessere technische Lösungen
                   erfordern, in anderen Fällen können
                   Verwaltungsverfahren vereinfacht und verbessert
                   werden. Manchmal werden politische Lösungen
                   notwendig sein. 

                   Sie ist dabei der Meinung, daß die europäische
                   Ebene zu diesen Lösungen beitragen könnte 

                        durch Diskussion darüber, ob gesetzgeberische
                        Maßnahmen, Empfehlungen, Leitlinien oder
                        andere bindende Regeln helfen könnten, indem
                        ein europaweiter Erfahrungsaustausch
                        organisiert wird, durch Informationsmaßnahmen
                        für Bürger, Unternehmen und Verwaltungen über
                        schon vorhandene Informationsquellen, durch
                        Demonstrations- und Pilotprojekte, um neue
                        Technologien, neue Informationsdienste, und
                        neue Modelle privat/öffentlicher
                        Partnerschaften auszuprobieren, durch
                        Bildungs- und Ausbildungsmaßnahmen. 

                   Bei all dem wird die Kommission das
                   Subsidiaritätsprinzip beachten. 

                   Um die Diskussion darüber voranzubringen, stellt
                   das Grünbuch eine Reihe von Fragen, z.B.: 

                        Wie soll der Begriff ,vom öffentlichen Sektor
                        zur Verfügung gestellte Information"
                        eigentlich definiert werden? (Die Definitionen
                        dafür sind in Europa bisher uneinheitlich.)
                        Welche neuen Hindernisse entstehen auf
                        europäischer Ebene dadurch, daß die
                        Bedingungen für den Zugang zu solchen
                        Informationen in den Mitgliedstaaten
                        unterschiedlich sind? Welche Lösungen für
                        dieses Problem bieten sich an? Könnte ein
                        europaweites Verzeichnis darüber, welche
                        Informationen wo zur Verfügung stehen, Bürgern
                        und Unternehmen helfen? Wie könnte dies am
                        besten verwirklicht werden? Welche Art von
                        Inhalten sollten solche Verzeichnisse
                        enthalten? Welche Folgen hat die Tatsache, daß
                        die Mitgliedstaaten für diese Art von
                        Informationen unterschiedliche Preise
                        verlangen? Kann der Umgang mit von
                        öffentlichen Stellen zur Verfügung gestellten
                        Daten Wettbewerbsverzerrungen verursachen?
                        Welche Aspekte des Urheberrechts,
                        Datenschutzes und der Haftung ergeben sich in
                        diesem Zusammenhang? 

                   Die Kommission bittet alle Interessierten Antworten
                   auf diese Fragen und Diskussionsbeiträge bis zum 1.
                   Juni 1999 einzureichen. Die e-mail Adresse lautet:
                   pubinfo@cec.be. Das Grünbuch ist auf dem Internet
                   zu finden unter:
                   http://www.echo.lu/legal/en/access/access.html. 

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