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[FYI] SZ ueber die CSU und das Internet



[Dass die CSU das real existierende Internet noch nie gemocht hat,
ist bekannt. Immerhin zeichnet sich offenbar ab, dass man dort
zaehneknirschend erkennt, dass eine Totalzensurierung des Netzes
weder moeglich ist noch reale Erfolge verspricht. In das Cliché passt
allerdings, dass man sich von Filterprogrammen wahre Wunderdinge
verspricht. Manche Parteifreunde oder -Symphatisanten wie Herr
Greetfeld koennen nicht umhin, ihre voellige technische Inkompetenz
oeffentlich zu demonstrieren, indem sie zeigen, dass sie den
wesentlichen Unterschied zwischen einer Gebuehrenabrechnung und
einer Bewertung und Filterung von Inhalten nicht verstanden haben.
Hinweis: "Hanns-Seidel-Stiftung" =parteinahe Stiftung der CSU.  
--AHH]

http://www.sueddeutsche.de/aktuell/tech_c.htm

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                           16.02.99 
                           Die Computerseite 

                           ,Kontrolle ist unmöglich und
                           nicht erstrebenswert" 

                           Polizisten, Politiker und Juristen suchen
                           Möglichkeiten, Jugendliche vor Pornographie
                           und strafbaren Inhalten im Web zu schützen 

                           ,Wer den Begriff ,Sex" in die
                           Internet-Suchmaschine Alta Vista eingibt,
                           erzielt mehr als 13 Millionen Treffer",
                           sagt Kriminaloberkommissar Rainer Richard
                           von der Internet-Fahndungsgruppe des
                           Münchner Polizeipräsidiums. Jedes vierte
                           Kind zwischen zwölf und 14 Jahren ist schon
                           im Internet ,gesurft", 30 Prozent dieser
                           Kinder geben zu, sich dabei auch auf die
                           Web-Seiten des virtuellen Rotlichtmilieus
                           geklickt zu haben. 

                           Diese Zahlen nannte Richard bei einem
                           Expertengespräch über Jugendschutz im
                           Internet, das die Hanns-Seidel-Stiftung
                           zusammen mit dem Kulturausschuß des
                           Europäischen Parlaments in der vergangenen
                           Woche in München veranstaltete. Er zeigte
                           schockierende Bilder von
                           Hinrichtungsszenen, von angeketteten
                           Kindern, rechtsradikalen Parolen und
                           Symbolen, ein Angebot von Kinderhändlern,
                           die behinderte Babies zum halben Preis
                           verkaufen. ,All dies ist im Internet
                           besonders rasch und leicht verfügbar", so
                           Richard. Junge Menschen erhalten dadurch
                           ein falsches Bild von Sexualität, es droht
                           Abstumpfung und Verrohung. Eine totale
                           Kontrolle des Netzes sei jedoch ,nicht
                           möglich und aufgrund der vielen nützlichen
                           Inhalte auch nicht erstrebenswert."

                           [...]

                           Greetfeld
                           lobte zwar jene Internet-Diensteanbieter,
                           die durch Selbstkontrolle den Jugendschutz
                           im Internet fördern und die Entwicklung von
                           Filterprogrammen vorantreiben. Dennoch sei
                           das nicht genug. ,Ich verstehe immer noch
                           nicht ganz", rätselte der Oberstaatsanwalt,
                           ,warum die ihre Gebührenabrechnung
                           technisch so perfekt bewältigen, das
                           Herausfiltern von illegalen Inhalten jedoch
                           nur unzureichend." 


                           ANGELIKA JUNG-HÜTTL 

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