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[FYI] ZDF Do., 18.03.1999, 21:00
- To: debate@fitug.de
- Subject: [FYI] ZDF Do., 18.03.1999, 21:00
- From: "Axel H. Horns" <axel.horns@fitug.de>
- Date: Wed, 17 Mar 1999 08:46:41 +0100
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ZDF-Programmhinweis / Donnerstag, 18. März
1999, 21.00 Uhr / auslandsjournal
Main7 (ots) -
Donnerstag, 18. März 1999, 21.00 Uhr
auslandsjournal
Thema: Chinas Cyber-Mauer bröckelt
Sie werden "heike" genannt oder "schwarze
Gäste" - Chinas Hacker
zeigen der Staatssicherheit eine lange
Cyber-Nase. Auf dem Boden des Alltags, im
Luftraum über dem riesigen Land und auf den
Gewässern halten Chinas Armee und Polizei noch
einigermaßen ihre Macht aufrecht, im Internet
stehen sie weitgehend auf verlorenem Posten.
Das Internet breitet sich blitzschnell in
China aus, in der
Wirtschaft, bei Banken, auch bei Kriminellen, am
meisten aber bei wissensdurstigen chinesischen
Jugendlichen. 2,1 Millionen Anschlüsse soll es
schon geben. Neun der zehn Nutzer des Internets
sind jünger als 35.
Mit Hilfe der "Great Firewall", einer Art
elektronischer
Brandschutzmauer, sollen unabhängiges Denken,
parteikritische Politik und Pornographie von den
1,2 Milliarden Chinesen ferngehalten werden.
Drei Ministerien bauen an dieser neuen
"chinesischen Mauer" herum, berichtet unser
China-Korrespondent Joachim Holtz. Wie sie
jedoch funktionieren soll, ist Staatsgeheimnis.
Dennoch: Der freie Geist überwindet die
Barriere. Die Computer-Spezialistin Sally Shi
meint: "Wenn es diese firewall gibt, dann stoppt
sie nicht alle Surfer. Hacker und Computer-Buffs
finden jede Website, die sie lesen wollen."
Wirkungsvoller sind die Sprachbarrieren und
die Kosten der
Internet-Nutzung. Nur wenige Chinesen sprechen
englisch. Die Suchmaschine SOHU, das heißt
"Suchfuchs", liefert zwar schon 700 000 Seiten
in Chinesisch, doch staatskritische Websites
bietet SOHU nicht an.
In den Internet-Cafes rund um die
BEIDA-Universität fanden Joachim
Holtz und sein Kameramann David Smith viele
junge Surfer, deren Neugier durch keine
staatliche Maßnahme gedämpft werden kann. Per
e-mail verbreiten Gruppen regelmäßig ihre
Informationen. Aus den USA schleicht sich
beispielsweise alle zwei Wochen VIP-Reference
ein, ein Dienst, der kritische, unabhängige und
unzensierte Informationen über China an 250 000
Adressen liefert, inklusive Staatssicherheit,
Parteiführung und Polizei.
Im Januar 1999 wurde der Computer-Unternehmer
Lin Hai in Shanghai
zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil er
angeblich e-mail-Adressen an VIP-Reference
geliefert haben soll.
Über die rasante Internet-Entwicklung in
China berichtet
ZDF-Korrespondent Joachim Holtz im
"auslandsjournal" pünktlich zur Eröffnung der
CeBIT in Hannover.
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