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hinweis auf woz 18/99 incl. Günter Amendt über die zu Kriegsherren ver





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## Ersteller: woz@woz.links.ch
## Betreff:   Günter Amendt über die zu Kriegsherren verwandelten 68er.
## Erstellt:  05.05.99


WochenZeitung Nr. 18 Siehe auch www.woz.ch!

In der Ausgabe vom 6. Mai 1999 erscheinen unter anderem folgende
Beitraege:


(...)


Und hier der versprochene Beitrag:

Die 68er in den Kriegswirren der Neunziger

Krieg in eigener Sache: Die rot-gruene Regierung in Deutschland
wirft Bomben an vielen Fronten

Guenter Amendt

Die Beobachtung ist bekannt, irritiert aber nach wie vor: Der
Nato-Krieg gegen Serbien hat in Deutschland mit Schroeder,
Fischer und Scharping ausgerechnet Vertreter der 68er Bewegung
zu Kriegsherren gemacht.

Jedesmal zucke ich zusammen, wenn Joseph (Joschka) Fischer mit
unterkuehltem Pathos zu seiner Rechtfertigungsarie ansetzt:
<<Ich gehoere einer Generation an, die ...>> Glaubt Fischer
ernsthaft, zur Rechtfertigung seiner Kriegspolitik eine ganze
Generation vereinnahmen zu duerfen - seine, meine, unsere? Ich
frage mich: Wen eigentlich meint er? Dabei geht es mir nicht ums
Biologische, da trennen ihn und mich zehn Jahre, sondern um die
gemeinsamen Erfahrungen der 68er Protestgeneration und die
Lehren, die sie aus der Geschichte zog. Was ist die Lehre aus
Auschwitz, mit der Fischer sein Handeln rechtfertigen will, wenn
<<Nie wieder Krieg>> und <<Nie wieder Auschwitz>> mehr als nur
Parolen sein sollen?  Auschwitz und den Holocaust niemals fuer
politische Zwecke instrumentalisieren zu duerfen, ist eine der
wichtigsten Lehren aus den Jahren des deutschen Terrors. Vom
ersten Kriegstag an, als es einen voelkerrechtswidrigen
Angriffskrieg, den Bruch der deutschen Bundesverfassung und der
Charta der Vereinten Nationen zu begruenden galt, zeigte sich
das Kriegskabinett - Schroeder, Fischer, Scharping - gewillt,
diese Lehre zu ignorieren. Die staendig von Auschwitz zum Kosovo
gezogenen Parallelen und der Gebrauch des dazugehoerigen
Vokabulars irritiert selbst die Medien in den kriegsverbuendeten
Nachbarstaaten. Doch unbeeindruckt von aller Kritik beharrt
Scharping auf seinem Vokabular: <<Ich sage bewusst KZ.>> Und
Fischer nimmt das Stichwort begierig auf. <<In


(...)