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Re: Der Bürger als solcher...



Thomas Roessler wrote:

> [...]
> Anscheinend geht die allerdings davon aus, daß es nicht sein kann,
> daß jemand keinen Fernseher besitzt: Im letzten Jahr wurde ich mit
> einer brieflichen Anfrage belästigt, in der ich unter Hinweis auf
> gesetzliche Mitwirkungspflichten relativ barsch um eine neue
> Erklärung darüber, was ich an gebührenpflichtigen Geräten laufen
> habe, gebeten wurde.  Dieses Jahr kam die GEZ gar in Gestalt eines
> einigermaßen höflichen Menschen an meiner Wohnungstüre vorbei, der
> gerne wissen wollte, ob ich noch etwas nachzumelden hätte.
> [...]

Anfang April GEZ-Brief (#1) mit ähnlicher Frage bekommen; da
ich ein netter Mensch bin, nicht in die Blaue Tonne, sondern
halbwegs termingerecht auf zu <URI:http://www.gez.de/> und
eine Anmeldung unter Verwendung der im Brief enthaltenen ID
und der Deaktivierung der Buttons "Ich habe ein Radio." und
"Ich habe einen Fernseher." ausgefüllt. Die ID ist anschei-
nend aber keine ID, denn ich mußte erst noch Name und Adres-
se nachtragen. Eine Woche später kommt ein Brief (#2) mit
*neuer* ID, daß meine Anmeldung leider unvollständig gewesen
sei und man meine ID, meine frühere Anschrift oder meine
Bankverbindung benötigte (wie kam ich dann zu Brief #1?).
Diese Erinnerung harrte hier noch ihrer Bearbeitung, als vor
zwei, drei Tagen ein neuer Brief (#3) ankam, indem ich
freundlich gebeten wurde, doch Brief #1 zu beantworten.
Argl (*1).

  Diese "freundlichen" GEZ-Menschen sind allerdings häufig
nur Tarnung. So wurde kürzlich in <URI:news:hhu.*> berich-
tet, daß in den Studentenwohnheimen der HHU Düsseldorf ein
"freundlicher" Rundfunkgebührenberater Schwarzseher zur An-
meldung von Rundfunkgeräten rückwirkend zum Monatsersten un-
ter Hinweis auf die (gelegentliche) Gebührenbefreiung für
Studenten überredet hatte, worauf diese bei der Beantragung
der Gebührenfreiheit dann feststellen durften, daß ebenjene
rückwirkend *nicht* möglich ist.

Tim

P. S.: Passend zum Thema öffentlich-rechtliche Institutionen
       und Informationsmanagement noch eine kleine Anekdote:
       Seit meiner Geburt führt die Sparkasse Aachen mindes-
       tens ein Sparbuch auf meinen Namen und wird zudem re-
       gelmäßig über Änderungen meiner Adresse informiert.
       Diese Kenntnis meines Geburtsdatums hat sie jedoch
       nicht davon abgehalten, mir Anfang des Jahres
       schriftlich vorzuschlagen, für die Verwaltung meines
       Taschengeldes, das ich ja als Schüler sicherlich er-
       hielte, doch ein entsprechendes Konto einzurichten,
       von dem ich dann auch mit einer S-Card abheben könn-
       te.