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Re: [FYI] eCommerce unterschaetzt



On Tue, Jun 15, 1999 at 12:42:01AM +0200, matthias.otto wrote:
> > 1) Zuerst verkaufen 2 Verkauefer in der Firma x Waren fuer 1000 DM.
> > 2) Die Kauefer kaufen die Haelfte ihrer Sachen im Netz -> nur noch
> 500
> > Dm landen im Laden -> einer wird arbeitslos.
> 
> > Aber:
> > 3) Ein Webdesigner baut den Online Shop, ein Brieftreger traegt den Kram
> > aus, ein Provider hostet den webspace, ein rtelekomm-Dienst stellt die
> > Leitungen, ein Computerhersteller, ein ...
> > etcetc.
>
> Deine These geht davon aus, dass beim Ecommerce mehr Verknuepfungen zu
> anderen Geschaeftsbereichen bestehen.
> Das sehe ich nicht unbedingt so, Tante Emma hat ein Ladenlokal und
> zahlt Miete, Tante Emma hat ein Telefon und bekommt jeden Tag
> Geschaeftspost, Tante Emma kauft beim Grosshaendler, waehrend
> Internet-versender wohl haeufig direkt beim Hersteller einkaufen.

Es geht schon lange nicht mehr um Tante Emma. Tante Emma ist laengst tot.
Amazon konkurriert nicht mit dem Minibuchladen an der Ecke, sondern mit
den grossen Buchhandelsketten. Die beziehen ihre Waren ebenso direkt
bei den Verlagsdepots, und zwar in riesigen Mengen zu Konditionen, an die 
kein Einzelhaendler auch nur im Traum zu denken wag. Andere Handelsketten, 
Paradebeispiele Aldi oder Ikea, lassen selbst produzieren. eCommerce 
schaltet den Zwischenhandel aus. Die Bestellung via Webseite ist nicht 
sonderlich unterschiedlich zum Katalogeinkauf bei Necker- oder Bertelsmann,
lediglich der Weg der Bestellung (Brief, Telefax, Telefon) wurde gegen ein
Webformular ersetzt.

> Also: Auch beim guten alten Geschaeft bestehen Querverbindungen, die
> auch Arbeitsplaetze kosten, wenn sie wegfallen.

Diejenigen Arbeitsplaetze, die Tante Emma indirekt nach sich gezogen hat,
existieren in dieser Form laengst nicht mehr. 

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