Re: [FYI] Internetmissbrauch

[Holger Veit <Holger.Veit@gmd.de>]

On Sat, Sep 25, 1999 at 02:18:54PM +0200, Johannes Ulbricht wrote:
> >Das ist in diesem Fall noch das kleinste Problem ...
> 
> Sicher. Jede Firma, die ihre Mitarbeiter im Unklaren darueber laesst, inwieweit 
> sie derartige Ueberwachungstechniken einsetzt, untergraebt das 
> Vertrauensverhaeltnis zu ihnen dauerhaft.

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sowas im Hinblick auf die
Massentraegheit mittlerweile bewusst in Kauf genommen wird. Wer einen
Arbeitsplatz hat, ist oft froh arueber - den wird man normalerweise nicht
michaelkohlhaasgemaess durch Beschwerden ueber ungesetzliche oder nicht
datenschutzkonforme Ueberwachung gefaehrden. Wer motzt, wird nicht mehr
ueberwacht, aber fliegt raus (und bei der naechsten Bewerbung werden 
dann die "wahren Gruende" am Arbeitszeugnis vorbei als E-Mail zwischen
altem und potentiell neuem Arbeitgeber ausgetauscht; der Kandidat erfaehrt
nichts darueber und kann sich auch nicht wehren).

> Ausserdem - die Verletzung datenschutzrechtlicher Vorschriften kann sogar 
> strafrechtliche Folgen nach sich ziehen; wobei ich eine rechtliche Bewertung 
> des Einsatzes derartiger Software nicht auf die Schnelle vornehmen kann.

Die paar Mark Strafe waeren es einem Arbeitgeber allemale wert, im Gegenzug
dafuer Arbeitnehmer loszuwerden, die "den Betriebsfrieden stoeren". Man ist
eben im internationalen Wettbewerb gezwungen, auch amerikanische Hire&Fire-
Praktiken zu etablieren, sonst ist bekanntlich der Standort gefaehrdet.

Holger

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