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Re: [FYI] Internetmissbrauch



>Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sowas im Hinblick auf die
>Massentraegheit mittlerweile bewusst in Kauf genommen wird. Wer einen
>Arbeitsplatz hat, ist oft froh arueber - den wird man normalerweise nicht
>michaelkohlhaasgemaess durch Beschwerden ueber ungesetzliche oder nicht
>datenschutzkonforme Ueberwachung gefaehrden. Wer motzt, wird nicht mehr
>ueberwacht, aber fliegt raus (und bei der naechsten Bewerbung werden
>dann die "wahren Gruende" am Arbeitszeugnis vorbei als E-Mail zwischen
>altem und potentiell neuem Arbeitgeber ausgetauscht; der Kandidat erfaehrt
>nichts darueber und kann sich auch nicht wehren).

Tja, wie soll man solche Probleme in den Griff bekommen? Vor allem, wenn die 
Ueberwachten davon nicht unbedingt was wissen muessen und die 
Verantwortungszurechnung in der betrieblichen Hierarchie so funktioniert, dass 
ein Chef alles ueber einen Untergebenen wissen muss, was er kann, sonst hat er 
aus Sicht der ihm Vorgesetzten die Dinge nicht unter Kontrolle. Selbst, wenn 
niemand beteiligt ist, der besonders boese ist, verselbstaendigen sich diese 
Dinge und setzen alle unter immer staerkeren Druck.

Die Chefetage schliesslich auch, wenn die Kapitalfonds immer mehr Daten ueber 
die Firma verlangen, bevor sie Gelder investieren. Da schliesst sich der Kreis.

Mein Vorschlag waere, nicht, wie das gegenwaertige Datenschutzgesetz, nur bei 
der (unkontrollierbaren) Datenerhebung und -speicherung anzusetzen, sondern 
auch die Bereiche davor und danach zu erfassen:
- Den Verkauf, die Herstellung usw. derartiger Software zu verbieten.
- Die Verwendung rechtswidrig erlangter Daten zu erschweren, etwa, indem Daten 
nur noch weitergegeben werden duerfen, wenn mitgeteilt wird, wo sie herkommen 
und wie sie erlangt sind. Das waere auch aus anderen Gruenden ganz sinnvoll.

Ist wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber das ist nun auch 
wirklich ein ganz grosses und ungemuetliches Thema, das sicher noch weit ins 
naechste Jahrtausend hineinragt.