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Re: Herr H.



On Wed, Oct 20, 1999 at 02:23:01PM +0200, Thomas Roessler wrote:
> On 1999-10-20 13:58:06 +0200, Horst-Walter Schwager wrote:
> 
> > NACK, es gibt keine Bringschuld des Netzes, wie man mit diesem
> > neuen Werkzeug umzugehen hat, sondern eine Holschuld des Neulings.
> 
> Wirklich nicht?
> 
> Die Frage ist wohl eher, wer "das Netz" hier ist. Gibt es da nicht
> durchaus einen Anspruch des existierenden Netzes, daß diejenigen,
> die unbedarfte Neulinge auf das Netz loslassen, zumindest eine
> elementare Schulung erfahren, bzw. zumindest die Möglichkeit dazu
> haben, diese Schulung zu erhalten?

Satzkonstruktion suspekt. Sollen die Neuling die Moeglichkeit der Schulung 
haben? Oder sollen diejenigen, die Neulinge loslassen, geschult werden?
Doch eher die Neulinge...

Wer laesst sie denn los? Die ISPs? Die Betriebssystemhersteller? Die
Verteiler von 50-Stunden-Internet-CDs?

Es bleibt dabei: es ist seit Menschengedenken so, dass sich Gemeinschaften
jeglicher Art mit gemeinsamen Verhaltensweisen etablieren und ein Neuling
sich an derartige Konventionen anzupassen hat. Die Gemeinschaften definieren
sich durch ihre Konventionen und diese machen gerade ihren Gemeinschafts-
konsens aus. Wenn der Neuling dann irgendwann mal Teil des Systems ist, mag
er beliebig wirken, um die Konventionen zu veraendern. Solange er dies nicht
ist, hat er keinen Anspruch darauf mitzugestalten. Ich stimme HWS zu:
es gibt keinen Anspruch darauf, dass jemand in eine Gemeinschaft aufgenommen
werden muss, schon gar nicht, wenn er als erstes die Regeln in Zweifel
zieht. Es gibt auch keinen Anspruch darauf, dass die Regeln oeffentlich
bekannt gemacht werden, wie man Mitglied wird (siehe z.B. Freimaurerlogen
oder Rotarier). Es entscheidet allein der Wille des Neulings dazugehoeren
zu wollen, und das fuehrt im Falle der Gemeinschaften der Netizens ueber
Regelwerke wie Netiquette etc. ISPs und andere liefern lediglich das technische
Ruestzeug um die Moeglichkeit zu bekommen dazuzugehoeren. Sie sind keine
Kindergaertner.

Holger

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