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Praegnanz chinesischer Weichscheiben



On Tue, 19 Oct 1999, Heiko Recktenwald wrote:

> > oder altgriechisch) erspart uns zumindest Uebersetzungen a la "Schlaffe
> > Scheibe in Scheibenfuhrwerk A einfuehren".
> 
> Das klingt Chinesich ;-)

ruan3pan2 = weichscheibe
ruan3pan2 qu1dong4qi4 = weichscheibenantriebsgeraet
==> ruan3qu1 = weichantri

> Eigentlich immer wieder ganz nett. Was die Chinesen so produzieren...

ganz genau!

Man sieht daran, dass sich dort sehr systematische und praegnante
Wortbildungsmechanismen etablieren koennen, wo der bequeme kurze Weg ueber
das Englische blockiert ist.

Im Chinesischen ist er deshalb blockiert, weil man mit Zeichen schreibt,
die nicht nur einen Laut- sondern auch einen Bedeutungswert haben.

Im Chinesischen hat schon alleine das Zeichen fuer "weich" jetzt einen
symbolischen Wert, der ganz alleine "Software" signalisiert. 

Lustig ist auch, dass schon im klassischen chinesischen allerlei Idiome
existieren, die sich modern reinterpretieren lassen:

ruan3ying4 jian1shi1 
 = weiches und hartes parallel einsetzen 
 = alle Register der Zermuerbung ziehen
 = dem Problem mit Soft- und Hardware zu Leibe ruecken
 
-phm