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Re: DLF ueber Echelon und Wirtschaftsspionage



On 22 Nov 99, at 21:51, Heiko Recktenwald wrote:

> > Dazu lesen wir flankierend S.32ff des Magazins mit dem orangenen
> > Rahmen, Heft von heute: 	"Beigelegt scheint der Streit um die Arbeit
> > amerikanischer 	 Agenten in der Bundesrepublik. Die USA garantieren
> > erstmal, 	 keine deutschen Firmen abzuhoeren.[...]"
> > 
> > Dazu nur Faust I, Zeile 765.
> 
> Nehme an, dass ist so aehnlich wie Lenin, PGP ist besser.....

Ja. Man sollte aber IMHO doch nochmal laenger darueber nachdenken. 
Warum bieten die USA gerde jetzt demonstrativ einen Verzicht auf 
ECHELON-Wirtschaftsspionage an (lassen wir mal die Frage der 
Durchsetzbarkeit aussen vor)? 

Offenbar weil man gemerkt hat, dass es landauf, landab rumort, wenn 
es ans Portemonnaie (=Wirtschaft) geht und dass dadurch die 
elektronische Ueberwachungsgesellschaft als Ganzes an Akzeptanz zu 
verlieren droht.  

Man hat offenbar erkannt, dass das Scheitern des Versuches, im 
Verlaufe der 90er Jahre der Buergergesellschaft den Zugang zu 
starker, unkompromittierter Kryptographie ohne GAK usw. zu verbauen, 
letztlich an den Beduerfnissen des e-Commerce gescheitert ist: Die 
Wirtschaft hat inzwischen erkannt, dass sie der angewandten 
Kryptographie notwendig bedarf.  

Jetzt kommt das Angebot zu einem faulen Kompromiss, an die Wirtschaft 
gerichtet, etwa so: "OK., wir versprechen hoch & heilig, Eure 
wirtschaftlichen Interessen nicht mehr zu tangieren, dafuer braucht 
Ihr Euch euch nicht mehr aufzuregen, wenn wir geeignete Massnahmen 
treffen, um unsere Gehoerprobleme zu beheben." Oder so aehnlich.

Schoen dumm, we sich daraf einliesse.

Axel H Horns