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Re: Patents? Of course not!
- To: debate@fitug.de
- Subject: Re: Patents? Of course not!
- From: Rudolf Schreiner <ras@muc.de>
- Date: Tue, 23 Nov 1999 15:11:02 +0100 (MET)
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
- In-Reply-To: <19991123144456.B1699@ark.in-berlin.de>
- Sender: owner-debate@fitug.de
On Tue, 23 Nov 1999, Ralf Stephan wrote:
> Während hierzulande an Softwarepatenten gedoktert wird, wollen
> sich nicht einmal mehr Hardwarehersteller die "innovationsfördernde"
> Wirkung von Patenten zu eigen machen. Slashdot:
>
> "We made the decision not to patent," Hu said. "We want the widest
> possible usage. We hope this becomes a mainstream transistor structure
> in the future."
Sehr klug. Man kann sich mit Patenten und restriktiven Lizenzen naemlich
auch selber gewaltig in's Bein schiessen. Mein Musterbeispiel ist SESAME,
ein Sicherheitsmechanismus aehnlich Kerberos, nur mit wesentlich mehr
Funktionalitaet. SESAME wurde mit EU-Unterstuetzung von Bull, Siemens und
ICL entwickelt, sogar der Quelltext wurde in's Internet gestellt. Es
wurde aber einiges patentiert und der Quelltext darf nur "fuer Experimente"
genutzt werden. Von den Firmen wurden entsprechende Produkte angeboten.
Heute redet keiner mehr von SESAME, es ist praktisch tot. Leider, weil
die SESAME-Funktionalitaet wirklich gebraucht wird. Haette man den
Quelltext z.B. unter GPL veroeffentlicht, wuerde das Zeug heute auf so
ziemlich jedem Linux- oder FreeBSD-Rechner laufen und somit auch
kommerzielle Sogwirkung entfalten. Die Solaris/Sinix-Versionen wuerden
die Banken naemlich dann bei Siemens kaufen.
Ich hatte SESAME schon weitgehend auf FreeBSD portiert, bevor ich die
Lizenz gelesen hatte. Dann ist mir auch die Lust vergangen.
Schade.
Rudi