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[FYI] Trends.
- To: debate@fitug.de
- Subject: [FYI] Trends.
- From: "Axel H Horns" <horns@t-online.de>
- Date: Thu, 10 Feb 2000 10:31:01 +0100
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- Organization: PA Axel H Horns
- Reply-to: horns@t-online.de
- Sender: owner-debate@fitug.de
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/5756/1.html
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Kein schlechter Anfang
Florian Schneider 07.02.2000
"Peoples Global Action": Weltweite Kommunikation und Vernetzung sind
kein Privileg der Eliten mehr.
[...]
Weltweite Kommunikation und Vernetzung sind bekanntermaßen nicht
länger Privileg der herrschenden Eliten. Unter dem Titel "Peoples
Global Action" (PGA) haben sich seit zwei Jahren Gegner der
spätkapitalistischen Allmachtsphantasien zusammengeschlossen: das
Spektrum reicht von Kritikern der neoliberalen Ideologie in den
Metropolen über lateinamerikanische Basisorganisationen bis hin zu
indischen Bauerngewerkschaften mit immensen Mitgliederzahlen.
Unerwarteten Auftrieb erhielt dieses Bündnis nach der
Veröffentlichung und Verhinderung des Multilateralen
Intevstitionsabkommens (MAI) und der damit einhergehenden Kritik an
der klandestinen Beschlussfassung post-nationalstaatlicher Gremien.
Eine Reihe von weltweiten Aktionstagen - sogenannten "Global Action
Days" wie der am 18. Juni, der in der Verwüstung des Londoner
Geschäftszentrums gipfelte - sind Resultat nicht nur wachsenden
Misstrauens gegenüber den Kompetenzen der "Global Leaders". Was sich
darin manifestiert, ist vor allem ein mit dem zapatistischen Aufstand
in Mexiko neu entwickeltes Selbstvertrauen in die Autonomie der
lokalen Kämpfe - gekoppelt mit gleichzeitiger, globaler Vernetzung
dieser sozialen Auseinandersetzungen, die weit über den klassischen
Internationalismus der alten Arbeiterbewegung hinausgeht.
Die politischen Auseinandersetzungen auf den Straßen Seattles haben
das unabsehbare Potential solcher weltweiter Koalitionen überhaupt
erst nur angedeutet. Andererseits wurde aber auch deutlich, dass
sicherlich ein gewisser Anteil der erfolgreichen Mobilisierung auf
nationalistischen Ressentiments beruht, die dadurch, dass sie sich
anti-neoliberal gerieren, nicht weniger reaktionär sind. Schließlich
ist es ja gerade der Weiterbestand strategisch wichtiger
nationalstaatlicher Grenzen und die Verschärfung der dortigen
Grenzregime, welche im krassen Widerspruch zu den Mythen der
"Globalisierung" das weltweite Lohngefüge und die internationalen
Ausbeutungsverhältnisse festschreiben und fortsetzen.
Daran kann der Einsatz moderner Kommunikationstechnologien zwar an
sich nichts ändern. Gleichwohl haben Mailinglists, Videos oder
Bildberichte auf Webseiten und Live Streams, wie jetzt wieder aus
Davos, einen entscheidenden Anteil an der Internationalisierung des
Widerstands.
[...]
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