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Re: used computers



In schulung.lists.fitug-debate you write:
>na ja, ich weiß net. Je nachdem, wen man da für was schulen 
>will, ist C unter Linux u.U. weit am Ziel vorbeigeschossen.

Mit Apache und mod_php richtet man da in der Regel keinen
grossen Schaden an und ein wenig Postgres oder MySQL hat auch
niemand geschadet. Punkt ist, dass man ohne algorithmisches
Denken und ohne Modellbildung in keinem der Berufe dieses
Jahrtausends einen Schnitt machen wird - wenn man nicht wie Jeff
Jetson als Hebelschwenker und Knopfdruecker arbeiten moechte,
braucht man Programmierkenntnisse in irgendeiner Form. Ob das
nun C, PHP, Wordbasic oder SAS ist, ist dabei zweitrangig und
eine Programmiersprache ist so gut wie die andere - schwierig
ist eh nur die erste.

>Ich denke, ein P200 mit 64 MB, entsprechende Grafik und Platte,
>ist ein angemessenes Werkzeug, da kann man sich auch mal Win
>und Office angucken. Realistischerweise werden da eh die meisten
>später mit arbeiten, egal ob das uns gefällt oder nicht. 

Die Frage, die man sich stellen muss, ist die Frage nach
Bedienkompetenz oder echtem strukturellen Wissen. Wenn es um
Bedienkompetenz geht, die bei der naechsten GUI-Revision sowieso
wieder wertlos ist, dann tut es nur das Original - Windows in
einer aktuellen Version, mit einem aktuellen Office auf
aktueller Hardware, wenn man Windows-Office-Bediener zuechten
will. 

Will man dagegen strukturelles Wissen vermitteln, dann ist die
tatsaechlich verwendete Plattform und die tatsaechlich erledigte
Taetigkeit sekundaer. Hier geht es ja nicht darum zu vermitteln,
dass man den Ausdruck mit dem dritten Knopf von links in dieser
Knopfleiste unter dem Menue startet, sondern welche Konzepte
hinter der Adressselektion und hinter Platzhalterfelder beim
Seriendruck im allgemeinen stehen. Oder was der Unterschied
zwischen einem Texteditor mit Zeichensaetzen und einer
Textverarbeitung mit Strukturauszeichnungen und Stilzuweisungen
ist. Oder welche Ueberlegungen beim Entwurf einer
Adressdatenbank eine Rolle spielen und auf welche Weise man eine
solche Adressdatenbank mit aktuellen Umsatzzahlen korrellieren
kann und wie man durch Aggregation dieser Daten dann regionale
Umsatzstatistiken erzeugen kann, mit denen man eine Werbeaktion
korrekt targetten koennte...

Fuer keine der letzteren Taetigkeiten braeuchte man tatsaechlich
Windows, Word und Office - jedes beliebige Office-Framework
taete es und fuer den Lerneffekt waere es egal, welches
Office-Framework spaeter einmal tatsaechlich verwendet wuerde,
wenn es keine Uebung mehr ist - nur solcher Unterricht schafft
echten Mehrwert, weil er Problemloesungsstrategien und
uebertragbare Modelle erzeugt, statt pawlowsche Mausschubser zu
zuechten.

Leider ist echte Arbeit zu unhip fuer werbewirksame
Sponsoringaktionen...

Kristian