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[FYI] Zu geschichtsphilosophischen Spekulationen von Gotthard Günther



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Die USA als Hort einer planetarischen Kultur?

Wolfgang Neuhaus   03.03.2000  

Zu geschichtsphilosophischen Spekulationen von Gotthard Günther  

In dem Artikel  Die Europäer sind unsere Bewunderung nicht wert von 
Gundolf Freyermuth, einem Autor, der seit Jahren seinen Wohnsitz in 
den USA hat, war zu lesen, dass bei amerikanischen Intellektuellen, 
besonders in den Natur- und Computerwissenschaften, aber auch in der 
US-Medienöffentlichkeit eine zunehmende Europa-Feindlichkeit 
festzustellen sei. Europa gelte nicht länger als der Ort hoher 
kultureller Werte, auf die sich auch Amerikaner gerne berufen, 
sondern werde als technologisch rückständig, kulturell altmodisch und 
institutionell schwerfällig eingeschätzt. "Vergesst Europa!" lautet 
der Schlachtruf, der diesen Kontinent zumindest kulturell auf eine 
Stufe mit der Dritten Welt stellt. Diese Diskussion ist sicher nur 
ein Nebenschauplatz im Vergleich zu dem Politikgerangel um 
Handelszölle u.ä., aber möglicherweise doch ein Symptom für eine 
tiefere kulturelle Entwicklung, die tatsächlich auf eine stärkere 
Ungleichzeitigkeit der Gesellschaften hinauslaufen und die politische 
Tektonik im neuen Jahrtausend beeinflussen kann.  

[...]

Die künftige Weltgeschichte werde sich in einer "radikalen Negation" 
der europäischen vollziehen. Der wichtigste Pol der Entwicklung zu 
einer planetarischen Kultur seien eben die USA; sie würden von Europa 
allerhöchstens Technologien übernehmen, aber nicht den kulturellen 
Denkballast. Die Entwicklung moderner Technologien in verschiedensten 
Bereichen mache eine neues Bewusstsein und eine neue Lebensweise 
möglich.  

[...]

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