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[FYI] Zu geschichtsphilosophischen Spekulationen von Gotthard Günther
- To: debate@fitug.de
- Subject: [FYI] Zu geschichtsphilosophischen Spekulationen von Gotthard Günther
- From: "Axel H Horns" <horns@t-online.de>
- Date: Sun, 5 Mar 2000 22:02:49 +0100
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Die USA als Hort einer planetarischen Kultur?
Wolfgang Neuhaus 03.03.2000
Zu geschichtsphilosophischen Spekulationen von Gotthard Günther
In dem Artikel Die Europäer sind unsere Bewunderung nicht wert von
Gundolf Freyermuth, einem Autor, der seit Jahren seinen Wohnsitz in
den USA hat, war zu lesen, dass bei amerikanischen Intellektuellen,
besonders in den Natur- und Computerwissenschaften, aber auch in der
US-Medienöffentlichkeit eine zunehmende Europa-Feindlichkeit
festzustellen sei. Europa gelte nicht länger als der Ort hoher
kultureller Werte, auf die sich auch Amerikaner gerne berufen,
sondern werde als technologisch rückständig, kulturell altmodisch und
institutionell schwerfällig eingeschätzt. "Vergesst Europa!" lautet
der Schlachtruf, der diesen Kontinent zumindest kulturell auf eine
Stufe mit der Dritten Welt stellt. Diese Diskussion ist sicher nur
ein Nebenschauplatz im Vergleich zu dem Politikgerangel um
Handelszölle u.ä., aber möglicherweise doch ein Symptom für eine
tiefere kulturelle Entwicklung, die tatsächlich auf eine stärkere
Ungleichzeitigkeit der Gesellschaften hinauslaufen und die politische
Tektonik im neuen Jahrtausend beeinflussen kann.
[...]
Die künftige Weltgeschichte werde sich in einer "radikalen Negation"
der europäischen vollziehen. Der wichtigste Pol der Entwicklung zu
einer planetarischen Kultur seien eben die USA; sie würden von Europa
allerhöchstens Technologien übernehmen, aber nicht den kulturellen
Denkballast. Die Entwicklung moderner Technologien in verschiedensten
Bereichen mache eine neues Bewusstsein und eine neue Lebensweise
möglich.
[...]
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