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[FYI] Privatrechtliche Ueberwachungsphantasien
- To: debate@fitug.de
- Subject: [FYI] Privatrechtliche Ueberwachungsphantasien
- From: "Axel H Horns" <horns@t-online.de>
- Date: Mon, 27 Mar 2000 10:26:37 +0100
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
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- Organization: PA Axel H Horns
- Reply-to: horns@t-online.de
- Sender: owner-debate@fitug.de
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/glosse/5946/1.html
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Stärkung der Verbindungen oder Überwachung?
Florian Rötzer 27.03.2000
Für welche Pressemitteilungen interessieren sich Journalisten?
[...]
In der Email schrieb P.R. Newswire weiter: "Ab Anfang April werden
Werbeexperten wissen können, welche Journalisten ihre
Pressemitteilungen im Presseraum der Website geöffnet haben. Es wird
Berichte geben, die mitteilen, wer, von welchem Medium und wann eine
bestimmte Pressemitteilung zur Kenntnis genommen wurde."
Das hat natürlich einigen der Journalisten weniger gefallen, die
darin für sich keinen Vorteil sehen. Wie die New York Times schreibt,
hatte damit P.R. Newswire selbst eine gute Werbekampagne nötig, um
sich wieder aus dem Schlamassel zu ziehen. Die Sprecherin des
Unternehmens sagte allerdings wenig Hilfreiches. Man sei halt mit dem
Kauf von eWatch in das Geschäft gekommen, Kommunikation besser zu
überwachen. Die angekündigten Berichte würden aber nicht die Namen
der Journalisten oder der Nachrichtenagenturen enthalten, wenn diese
nicht explizit erlaubt hätten, sie zu überwachen. Zunächst macht man
halt, was möglich ist, um dann wieder ein bisschen zurückzufahren.
Wieder einmal zeigt sich die "Wissensgesellschaft" mit ihren Medien
und Techniken als Grundlage für Begehrlichkeiten, möglichst
weitgehend alles zu überwachen und auszuspionieren, nur eine andere
Umschreibung für die Stärkung der Verbindungen zwischen Unternehme
und Kunden oder vielleicht auch zwischen Staaten und ihren Bürgern.
Nicht geschickt war es möglicherweise, die Journalisten über die
Pläne überhaupt in Kenntnis zu setzen. Vielleicht verfährt man da in
Zukunft auch anders.
Allerdings bietet eWatch auch gleich Gegenmaßnahmen dafür an, wenn
falsche Informationen über ein Unternehmen verbreitet werden oder
andere sich Informationen über das Informationen sammelnde
Unternehmen beschaffen wollen. Im Informationswettrüsten muss man
sich auf der Höhe der Zeit bewegen und schnell reagieren können.
Dafür gibt es eWatch CyberSleuth. Versprochen wird, dass man
denjenigen identifiziert, der hinter unliebsamen Postings in
Newsgroups, verbrecherischen Websites oder Hackversuchen steht, aber
auch versucht, "die online veröffentlichte Information zu
neutralisieren", indem man die Mitteilung entfernt oder die Website
schließt, auch wenn es sich nicht um strafrechtlich verfolgbare Dinge
handelt.
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