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[FYI] TAZ ueber RPS/FITUG
- To: debate@fitug.de
- Subject: [FYI] TAZ ueber RPS/FITUG
- From: "Axel H Horns" <horns@t-online.de>
- Date: Thu, 27 Apr 2000 10:38:38 +0200
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http://www.taz.de/tpl/2000/04/27.fr/ibox?Ueber=&re=is&name=a0167
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Ein Filter für das Urheberrecht
Die Plattenindustrie will illegale Musik-Files aus dem Netz
herausfiltern lassen. Doch die Technik ermöglicht auch Zensur anderer
Dateien, wie Nachrichten oder Pornografie. Kritiker fürchten einen
Dominoeffekt - und lehnen den Filter ab
von MALTE KREUTZFELDT
[...]
Weil die Resonanz auf den Vorstoß der Phonoindustrie bisher eher
zurückhaltend ist, sucht der Verband nun offenbar nach Verbündeten,
die ebenfalls an einer "Grenzkontrolle" für Internetdaten
interessiert sein könnten. Schließlich lässt sich der RPS-Filter
nicht nur gegen MP3-Dateien einsetzen. "Auch andere haben sich sehr
dafür interessiert", sagt Schaefer. Neben dem Handel mit illegalen
Gütern könnten durch die Adressfilterung auch Pornografie, politische
Hetze und Steuerhinterziehung verhindert werden.
Vor allem diese Möglichkeiten der Ausweitung provozieren Widerstand.
Die neue Technologie könne "die Basisarchitektur des Internets
verändern", kritisiert etwa der "Förderverein Informationstechnologie
und Gesellschaft" (Fitug). Dies würde "die Räume auch für legale
Betätigungsformen erheblich einschränken". Tatsächlich nutzen andere
Länder bereits vergleichbare Filtersoftware, um ihren Bürgern
unerwünschte ausländische Nachrichten zu zensieren.
"Natürlich kann man auch dieses System missbrauchen", räumt Martin
Schaefer vom Phono-Verband ein. Doch dies sei nicht das Problem der
Industrie, die lediglich das Urheberrecht durchsetzen wolle. Den
freien Informationsfluss im Internet zu gewährleisten, ergänzt
Schaefer, sei Aufgabe des Staates.
Die Fitug ist von dieser Argumentation nicht überzeugt. Die
Organisation befürchtet, dass auf die Einführung von RPS weitere
Schritte folgen könnten. Weil verschlüsselte Daten nicht überprüft
werden können, sei langfristig mit einer Einschränkung der
Kryptografie zu rechnen, sollte sich das System durchsetzen. Und
durch die theoretische Möglichkeit, auch genau zu protokollieren, wer
die gesperrten Seiten aufrufen wollte, befürchtet Fitug eine
Kontrolle der gesamten Kommunikation übers Internet, die zu
"monströser Zensur" und einer "Atmosphäre der Angst" führen werde.
kreutzfeldt@web.de
taz Nr. 6128 vom 27.4.2000 Seite 17 Internet 127 Zeilen TAZ-Bericht
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