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[FYI] Patentpolitik
- To: debate@fitug.de
- Subject: [FYI] Patentpolitik
- From: "Axel H Horns" <horns@ipjur.com>
- Date: Sat, 15 Jul 2000 12:07:16 +0000
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SPIEGEL ONLINE - 14. Juli 2000, 14:43
URL: http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,85001,00.html
Netzdepesche Streit um Patente
Von Christiane Schulzki-Haddouti
"Im Netz ist alles kostenlos" - Ein Märchen, dass man nur zu gerne
glauben möchte. Neben Verkaufsumsätzen spielen zunehmend Einnahmen
aus Urheberrechten eine Rolle. Die EU-Kommission will das mit
Gemeinschafts- und Software-Patenten jetzt sogar noch fördern.
Es kann sich nur noch um wenige Tage handeln, bis das europäische
Gemeinschaftspatent der Öffentlichkeit vorgestellt wird.
[...]
Inzwischen gibt es in der Europäischen Union 20.000 softwarebezogene
Patente. Aus Kreisen der Kommission war zu vernehmen, dass die
künftige Regelung für Software-Patente auf der jetzigen
Rechtsprechung aufsetze, die Erteilung von Trivial-Patenten aber
verhindere. So kann eine technische Erfindung patentiert werden, die
sich auf Software stützt. Computerprogramme als solche sind aber
nicht patentfähig.
Wie die neue Regelung in den Details aussieht, ist noch nicht klar.
Die Auffassungen von Frits Bolkestein, Kommissar für den Binnenmarkt,
und IT-Kommissar Erkki Liikanen unterscheiden sich noch etwas.
Liikanen, so heißt es aus Kommissionskreisen, stehe eher für eine
restriktive Handhabung, während Bolkestein für eine Lockerung
plädiert.
Vor allem die mittelständische Software-Industrie sowie Vertreter der
Open-Source-Szene befürchten eine Fehlentwicklung. Denn allein die
möglichen Rechtsstreitigkeiten können kleine Firmen schnell in die
Knie zwingen. In den USA können Firmen gegen eine Gebühr von 150
Dollar ihre Konkurrenten verklagen. Diese müssen dann aber zehn- oder
hunderttausende Dollar aufbringen, um das Patent zu widerlegen, weiß
Aharonian. Viele geben deshalb nach und zahlen die Lizenzgebühren.
Der größte deutsche IT-Verband Bitkom hingegen zimmert zurzeit noch
seinen Standpunkt fest. "Kein Kommentar" heißt es deshalb noch aus
Frankfurt.
[...]
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